Erstmal begreifen, dann anpacken! Unser Cleanup mit den Zweitklässlern der Eichendorffschule Ludwigsburg
Gemeinsame Putzaktionen an Schulen sind keine Neuheit mehr. Viele SchülerInnen ziehen in ihren Pausen los und säubern den Pausenhof von Verpackungsschnipseln und Getränkeboxen. Auch die ZweitklässlerInnen der Eichendorffschule in Ludwigsburg sind schon fit und haben eine klare Meinung zum Thema „Müll in der Umwelt“: Der ist gefährlich für Menschen und Tiere und gehört nicht einfach so weggeworfen!
Dass die Kids sich schon mit dem Thema auseinandergesetzt haben, ist deren Lehrerin Gine Klaiber zu verdanken. Immer wieder bespricht sie mit den Kids Themen wie Mülltrennung, Umweltverschmutzung und eigene Verantwortung. Doch das sind komplexe Themen, für klein und groß. Da sind ab und zu frische Impulse gefragt. Daher kam Andrea Kufferath-Sieberin von der Stadt Ludwigsburg auf uns zu um im Rahmen des Projekts „Nachbar.Schafft.Quartier – Klimaschutz im Alltag“ ein gemeinsames Cleanup mit der Eichendorffschule zu veranstalten. Das Projekt möchte allen Bürgerinnen und Bürgern von Grünbühl-Sonnenberg einen klimafreundlichen und nachhaltigen Alltag erleichtern indem verschiedene Angebote in den Bereichen Energie, Mobilität und Konsum organisiert werden. Dieses Mal waren wir vom Cleanup Network Stuttgart Team mit am Start und haben einen aktiven Nachmittag zum Thema Müll und Umweltverschmutzung für die Zweitklässler veranstaltet.
Müll essen muss doch weh tun!
Zum Kennenlernen haben die Kids erstmal ihre bisherigen Erfahrungen mit Cleanups und Müllsammeln geteilt. Unterstützt mit ein paar Bildern von Müll in der Umwelt haben wir dann auch den Einfluss auf unser direktes Umfeld, wie zum Beispiel Spielplätze, aber auch auf die Meere gemeinsam besprochen. Dass Tiere wie Vögel, Fische oder auch Schildkröten das herumschwimmende Plastik mit Nahrung verwechseln war auch vielen Kindern bekannt…und dabei griff sich auch der ein oder andere, bzw. die eine oder andere gleich instinktiv an den Bauch: das muss doch weh tun!
Doch was hat das Meeresplastik mit unserem Müll zu tun? Dank des Plastic Trackers der holländischen Organisation Ocean Cleanup konnte die Reise des Mülls von Ludwigsburg über Neckar und Rhein ins Meer visualisiert werden. Klar, die Chance ist hoch, dass unser Müll schon irgendwo auf der Strecke hängen bleibt oder von einem Tier gefressen wird. Doch bei so viel Müll, der bei uns in der Umwelt landet, stehen die Chancen wiederum gut, dass auch wir zur Vermüllung der Meere beitragen, leider.
Das hat hier doch nichts zu suchen!
Voller Tatendrang gingen wir dann den illegalen Müllquellen an den Kragen: Handschuhe an, Zangen gepackt, ein Eimer fürs 2er-Team und schon sind wir in Reih und Glied ausgerückt. Wir hatten nicht mal eine Stunde Zeit und auf den ersten Blick erschien alles ganz sauber, doch binnen kürzester Zeit war ein ganzer Müllsack gefüllt. Verpackungen, Taschentücher, Kippen, Masken, kaputtes Spielzeug, ein Socken, Kippen, Hundekotbeutel, Werbeblätter, undefinierbare Textilien, Kippen und und und … Der Sammelgeist war schnell geweckt. Tro
Ja, diese Frage hat uns auch zurück im Klassenzimmer beschäftigt: Wie kommt denn eigentlich der ganze Müll in die Umwelt? Verstehen tut das niemand… Und doch müssen wir uns alle an die eigene Nase greifen. Wer hat nicht schon einmal was aus der Tasche verloren? Oder wo ist diese Maske abgeblieben? Gleichzeitig muss man auch klar differenzieren: Es gibt versehentlich verlorenen Müll und es gibt die absichtliche Vermüllung. Letzteres macht einen großen Anteil aus und kann viele Motive haben: Bequemlichkeit, Coolness, Not, Ignoranz, Arroganz … Um das zu ändern, müssen wir gesellschaftlich aktiv werden! Wir müssen tiefer in die Köpfe der Menschen eindringen damit kein Zweifel und keine müden Ausreden mehr kommen. Müll hat in der Umwelt nichts zu suchen! Ausrufezeichen.
Jetzt bist du gefragt!
Wie wir das angehen? Indem wir auf die Straßen gehen und mit Cleanups zeigen, dass wir die Vermüllung nicht akzeptieren. Indem wir mit anderen über Vermüllung reden. Indem wir Blogposts zum Thema schreiben. Indem wir mit Schulen, Firmen, Institutionen und Co. zusammen aktiv werden. Indem wir den Dialog eröffnen, um neue Lösungen zu finden. Indem wir … dranbleiben!
Reichen wird das jedoch erstmal nicht. Alleine klappt das nicht. Dafür brauchen wir euch, eure Ideen und euren Tatendrang! Hinter dem Cleanup Network Kernteam stehen nur eine Handvoll Freiwilliger und wir können jede Unterstützung gut gebrauchen. Daher meldet euch gerne bei uns und werdet Teil der CN-Familie!