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Upcycling (Kinder-)leicht gemacht

Recycling? Upcycling? Was ist das eigentlich? Naja, die meisten von uns wissen wohl mittlerweile was diese Worte bedeuten. Die Deutschen sind schließlich Recycling-Weltmeister…zumindest auf Papier (das hoffentlich aus recycelten Altpapier ist). Doch Recycling bedarf einiger Grundkenntnisse, denn nicht alles kann recycelt werden. In diesem Artikel haben wir mal eine generelle Liste und Anleitung erstellt, aber Vorsicht, die recyclebaren Materialien sind leider auch abhängig von den lokalen Entsorgern. Ein Produkt, das man aber wohl überall recyceln kann, dass sind Getränkekartons wie TetraPaks.

Fokus: Getränkekartons

Getränkeboxen upcycling mit Kindern

Aber aus was bestehen Getränkekartons eigentlich? Die Box selbst besteht zum größten Teil aus Papier, ist aber auch mit Plastik und manchmal auch Aluminium beschichtet. Diese Beschichtungen machen die Box wasser-, licht- und luftdicht, was Getränkekartons sehr leicht und praktisch macht. Doch die Beschichtungen sorgen auch dafür, dass man Getränkekartons nicht einfach so im Altpapier entsorgen kann, sondern dass sie in einem besonderen Trennungsverfahren in die einzelnen Bestandteile getrennt und dann erst weiterverwertet werden können. Dabei ist eines klar: Aus einem alten Getränkekarton kann leider kein neuer Getränkekarton entstehen. Also eher ein downcycling, anstatt eines recyclings.

Upcycling mit dem SOS-Kinderdorf Stuttgart

2 Getränkeboxen mit buntem Papier beklebt als Upcycling-Projekt

Aus Müll neue Schätze erschaffen: Aus Zeitschriften und Milchkartons entstehen bunte Blumentöpfe

 

Doch was hat das mit Upcycling zu tun? Viel, wenn man nur will! Upcycling bedeutet einem Gegenstand einen höheren Wert oder Nutzen zu geben. Was “höher” bedeutet, kann natürlich breit ausgelegt werden. In unserem Bastelstunde mit Kindern des SOS-Kinderdorfes am Fasanenhof, Stuttgart war der höhere Nutzen ganz vielseitig: Erstmal wurde in das innere eines Getränkekartons geblickt um mehr darüber zu lernen. Im zweiten Schritt haben wir den Kartons einen neuen und längeren Sinn als Blumentopf oder Stifthalter geschenkt. Und weil Getränkekartons in der Regel nicht so dekorativ sind, wurden direkt auch noch alte Zeitschriften und Papiere für die Deko ge-upcycelt. So haben wir nicht nur was gelernt und etwas schönes und wertvolles gebastelt, sondern hatten auch jede Menge Spaß. So einfach geht Upcycling! :)

Kinder zeigen ihr Upcycling-Projekt: Blumentöpfe aus alten Getränkekartons mit Zeitschriftenschnipseln dekoriert

Lasst uns immer neugierig bleiben!

Fazit nach 2 Stunden basteln war: Jeder Karton wurde ein Unikat, wir alle haben viel gelernt, achtsamer Umgang mit Ressourcen ist nicht nur einfach sondern macht auch Spaß und, zu guter Letzt, kindliche Neugierde ist eine sehr besondere Tugend, die zu nähren ist! Ein besonderer Dank geht hierbei an das proaktive Team des SOS-Kinderdorfes: Danke, dass euch die Bildung der Kinder zu den verschiedenen Aspekten der Nachhaltigkeit so wichtig ist. So konnten die Kinder diesen Monat zum Beispiel auch schon gemeinsam mit dem NABU Nistkästen bauen. Ihr seid einfach großartig!

Und zu guter Letzt: heißt das jetzt, dass wir Getränkekartons gut finden? Nein, natürlich nicht. Wir haben zwar was schönes aus ihnen basteln können, aber das löst natürlich nicht die Müllproblematik! Das Ziel des Upcycling-Workshops war eine andere Wertschätzung für scheinbar wertlose Materialien, aka Müll, zu erlernen. Generell setzen wir vom Cleanup Network aber eher auf das Prinzip der Müllvermeidung. Das heißt, unverpackt einkaufen, Pfandsysteme und wenn’s nicht anders geht, dann Verpackungen aus z. B. leicht kompostierbaren Materialien, ohne giftige Beschichtungen! Und einen super Trick, wie man ganz leicht Getränkekartons und Geld einsparen kann, findet ihr hier!

Resultate eines Upcycling-Projekts: Vase, Utensilienbehälter und Blumentöpfle aus alten Getränkekartons mit Zeitschriftenschnipseln dekoriert

Upcycling kann die Müllproblematik bunter gestalten, ist aber leider keine Lösung auf lange Sicht