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plogging mühldorf

Plogging Mühldorf wird Netzwerkpartner

Die Corona-Krise hatte unsere Pläne gehörig durcheinander gebracht. Zusätzlich gab es viel Arbeit nehmen dem Ehrenamt hier zu tun, sodass sich die Schlange der Partner aufgestaut hat. Jetzt geht weiter, und zwar mit Plogging Mühldorf. Genauer: Plogging in Mühldorf a. Inn u. Umgebung. Das Interview habe ich mit Roland geführt, der geduldig auf meine Antwort warten musste. Herzlich willkommen im Cleanup Network!

Wie kam es dazu?

Roland: Meine Frau Steffi und ich sind leidenschaftliche Spaziergänger und Sportler. Wir haben uns bei jedem Ausflug in die Natur über den Abfall auf unseren Straßen geärgert. Um die Weihnachtszeit 2019 überlegten wir uns wie wir hier unseren Beitrag leisten können, um die direkte Umgebung vom Müll zu befreien. Kurzer Hand kauften wir uns zwei Greifer und Müllsäcke und gingen auf die erste Tour. Wir waren erstaunt wie viel Dreck wir aufgesammelt hatten und so entschloss ich mich zu meinem ersten Facebook-Post. Die Resonanz war so gut das ich ein paar Tage darauf die Gruppe ins Leben gerufen habe, das war am 20.01.2020. Seit dem steigt die Mitgliederzahl ständig an. Stand 15.03.2020 sind wir 69 Mitglieder. Aufgrund unserer Aktivitäten haben wir bereits zwei Zeitungsartikel und einen eigenen Container zur Entsorgung erlangen konnten.

Wer organisiert die Cleanups?

Steffi Scherer

Roland: Die Cleanups (bei uns Rama Dama) organisieren ich und meine Frau. Im Schnitt haben wir 10-15 Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Jung bis Alt. Wir versuchen jeden Monat einen gemeinsamen Cleanup zu organisieren. Außerhalb der geplanten Aktionen sind wir jedes Wochenende in kleinen Teams von 2 bis 5 Personen unterwegs.

Gibt es schon eine nächste Putzaktion?

Plogging Mühldorf Müll in der Natur

Roland: Die nächsten Aktionen wäre für den 26.04.2020 geplant. Aufgrund der Corona-Situation ist aber noch nicht klar, ob diese stattfinden können.

Was würdest du dir von der Stadt Mühldorf besonderes wünschen?

Roland: Wir wünschen uns deutlich mehr Abfalleimer und vor allem Abfalleimer mit Aschenbecher. Auch die Leerungen der Eimer gehörten aus unserer Sicht in kürzeren Abständen organisiert. Außerdem wäre es schön, wenn Cleanups zentral verwaltet werden, um somit Überschneidungen zu vermeiden. Es müsste auch das Problem der LKW-Fahrer angegangen werden. Diese übernachten oft an freien Parkplätzen und hinterlassen dort alles, was im LKW keinen Platz findet. Das Zeug landet dann samt Urin-Flaschen in der Wiese oder im Gebüsch. Solche Plätze müssten ebenfalls mit Abfallbehältern versehen werden.

Wünschst du dir Unterstützung von der Stadt Mühldorf?

Roland Scherer

Roland: Wir bekommen bereits sehr gute Unterstützung durch die Abfallwirtschaft des Landkreises und durch die Firma SMR Recycing. Selbstverständlich wünschen wir uns auch einen Zugang zur Stadt und deren Unterstützung. Bisher hat sich das noch nicht ergeben. Unabhängig davon wäre eine Stärkung des Ehrenamtes wünschenswert um noch mehr mit in unser Boot zu locken.

Was war das kurioseste, was ich bisher gefunden habe?

Roland: Vor der Gründung unserer Gruppe waren meine Frau und ich bereits beim Cleanup der Naturfreunde Mühldorf mit dabei. Ich fand damals ein Spielzeug für Frauen. Ob es noch funktionsfähig war, habe ich nicht getestet. Dann waren da noch zwei Schwangerschaftstests, die kurz hintereinander in unseren Abfallsäcken landeten. Welche Geschichte dahinter steckte konnte von uns nicht geklärt werden.

Hast du Ideen, wie man das Müllproblem an der Wurzel packen kann?

Gesammelter Müll

Roland: Nach unserer Meinung gehört die Vernetzung der unzähligen Gruppen zum Schlüssel des Erfolges. Deshalb haben wir uns für die Aufnahme in das Cleanupn Ntwork entschieden. Unsere Idee wären gezielte Kampagnen z. B. einen Tag nur Kippen sammeln oder einen Tag nur Müll von Fastfood-Ketten. Die Aktionen gehören dabei ausgiebig fotografiert und dokumentiert. Mit den Bildern könnten wir zusammen einen Flashmob im Netz organisieren. Wir müssen die Verursacher erreichen, also diejenigen die den Müll in die Umwelt bringen. Das geht nur über mediale Präsenz, lokale Kampagnen und Sensibilisierung. Gleichzeitig muss an der Vermeidung von Verpackungsmüll gearbeitet werden. Hier können wir als Multiplikatoren für Unternehmen fungieren. Dazu gehört z.B. die Verlinkung von Einzelhändlern die mitgebrachte Behälter akzeptieren. Wir selbst essen gerne Joghurt. So kamen im Monat gut 30 Plastikbecher in den gelben Sack. Seit kurzen haben wir einen Joghurtbereiter. Der funktioniert super, der Joghurt schmeckt und wir sparen Müll. Dieser Ansatz kommt demnächst auf unsere Facebookseite. Genauso haben wir angefangen Taschenaschenbecher zu verteilen. Leider haben wir bis dato nur 100 Stück zur Verfügung. Wir sind aber drauf und dran die kleinen Helfer als Werbegeschenke zu etablieren. Der Anfang ist gemacht.

Hast du noch eine Nachricht an unsere Leser?

Roland: Lasst euch nicht entmutigen, auch wenn es ab und an Rückschläge gibt. Wir kämpfen gemeinsam für eine gute Sache und zusammen können wir etwas erreichen. Viele kleine Tropfen ergeben am Ende ein Meer!


Vielen Dank für eure Zeit und euren Einsatz! Herzlich willkommen im Cleanup Network! :) Verbindet euch mit der Gruppe auf Facebook.

Plogging


Thomas Venugopal

Auf Cleanup Network setze ich meine berufliche Erfahrung im Online-Geschäft ehrenamtlich und gemeinnützig ein, um meine Mitmenschen für das Thema Vermüllung zu sensibilisieren und mobilisieren. Der Netzwerkgedanke ist der Kern dieser Plattform. Daher freue ich mich über jede Form der Kontaktaufnahme.

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