Let’s Do It Germany wird Netzwerkpartner – Auf in den World Cleanup Day 2020
Der World Cleanup Day sollte inzwischen jedem Müllsammler ein Begriff sein. Denn der Tag hat inzwischen Tradition und zieht weltweit Aufmerksamkeit auf das Thema, das uns allen so am Herzen liegt: Müll, der die Umwelt verschmutzt. Jeden dritten Samstag im September wird für (mindestens) zwei Stunden Müll aufgehoben – von Neuseeland bis nach Hawaii, in jeder Zeitzone und mit Millionen von Menschen. In Deutschland wird der Tag vom Verein Let’s do it Germany organisiert und wir freuen uns, dass wir nun Netzwerkpartner sind. Das Interview habe ich mit Holger Holland geführt.
Wie und warum wurde Let’s do it Germany gegründet?
Holger: Cleanups gibt es seit etwa 50 Jahren, das weist schon auf das Plastikproblem hin, das sich ebenfalls vor etwa 50 Jahren bemerkbar machte. Ende 2017 wurden wir dann auf den ersten World Cleanup Day aufmerksam, der für 2018 geplant war. Wir fanden das Projekt cool und entschieden, es nach Deutschland zu holen. Leider war es schwieriger als gedacht, ein globales Event in Deutschland zu veranstalten. Politik, Wirtschaft und Bürger – jeder hat andere Interessen, also war uns schnell klar, dass ein Verein mit Strukturen hermuss. Also haben wir die Deutsche Version von “Let’s do it” als Dachverein gegründet. Der erste World Cleanup Day hat dann 15 Tausend Teilnehmer auf die Straßen geholt. 2019 waren es schon 40 Tausend Teilnehmer. In den nächsten Jahren möchten wir den Tag fest im Kalender der Zivilgesellschaft und der Kommunen fixieren. Als Verein immer größer zu werden, war eigentlich gar nicht unser Ziel aber irgendwie wachsen wir stetig. Fürs Jahr 2021 haben wir die Weltkonferenz des World Cleanup Day nach Berlin geholt.
Weitere Cleanups macht ihr nicht, wie ordnet ihr euch ein?
Holger: Wir verstehen uns als Matchmaker. Viele von uns sind Wirtschaftsprüfer und -anwälte. Wir wollen Leute zusammenbringen und Aufmerksamkeit auf das Thema lenken. Denn der Aktionstag ist zwar weltweit ein Trigger, der viel Awareness erzeugt, aber es fällt noch immer schwer die ganze Zivilgesellschaft zu erreichen. Unser Ziel ist es, dass irgendwann fünf Prozent der Weltbevölkerung auf die Straße gehen, um dieses Ziel zu erreichen, greifen wir auch auf die Hilfe von Global Playern zurück. So arbeiten wir etwa mit der RTL Gruppe zusammen, die hier in Deutschland eine hohe Reichweite hat und das Thema auch in den Kommunen kommunizieren kann. Klar, viele Unternehmen sind zwar Teil des großen Problems, aber im Moment haben wir noch keine Kreislaufwirtschaft, deshalb müssen wir auch die Verursacher miteinbeziehen, um gemeinsam voranzukommen. Ein Cleanup ist zwar nachweislich eine der Maßnahmen mit dem höchsten Impact, Unternehmen liefern aber Reichweite und Sichtbarkeit, die im Moment noch wahnsinnig wichtig ist.
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Warum ist die Sichtbarkeit im Moment so wichtig?
Holger: Um Aufklärung zu leisten. Viele wissen überhaupt nicht, was sie anstellen, wenn sie ihre Zigarette einfach auf den Boden werfen. Es ist wichtig, Zusammenhänge zu erkennen und zu verstehen, um das gesamte Problem zu durchschauen.
Let’s do it Germany arbeitet aktiv am Keep-it-Clean-Plan mit. Was heißt das genau?
Holger: Der Keep-it-Clean-Plan wurde von über 20 Wissenschaftlern verfasst und wird ständig fortgeführt. Im Moment wird er auf Deutsch übersetzt und er soll die Zivilgesellschaft befähigen, mit Kommunen in Kontakt zu treten und dabei helfen zu verstehen, wie man etwa das Abfallmanagement forciert und finanziert. Wir machen im Moment ein Awareness-Projekt mit der Stadt Frankfurt, um festzustellen, wie man die Sichtbarkeit von Aktionen überhaupt misst. Die Ergebnisse werden auch in den Plan einfließen. So ist er ein stetiges Sammelwerk, das gemeinsam zum globalen Netzwerk wächst.
Das Cleanup Network und Let’s do it Germany haben viele gemeinsame Ziele – was können wir gemeinsam bewegen?
Holger: Wir möchten in jedem Bundesland einen Verantwortlichen, der den World Cleanup Day mit uns vorantreibt und eine Schnittstelle zu uns bildet. Das Cleanup Network ist eine solche Schnittstelle. Gemeinsam können wir die globale Idee unterstützen und in die Kommunen tragen. Fünf Prozent der Bevölkerung sollen irgendwann beim World Cleanup Day auf den Beinen sein, das wären 400 Millionen Menschen. Aus Deutschland müsste man noch 3,8 Millionen Menschen bewegen deshalb müssen wir im Bereich der Aktivierung gemeinsam vorangehen. Außerdem freuen wir uns natürlich gemeinsam auf die Weltkonferenz im nächsten Jahr. Ihr öffnet uns ein Landesnetzwerk und wir euch ein globales Netzwerk.
Wir freuen uns sehr, dass Let’s do it Germany nun Partner des Cleanup Network ist und sind schon heute gespannt auf die Weltkonferenz im Januar 2021. Zusammen können wir einiges bewegen. Vielen Dank Holger für deine Zeit und dein Engagement.
World Cleanup Day, Deutschland
Erna Horstmann-Dallige
Guten Tag.
Ich freue mich sehr von Euch zu lesen.
Auch ich sammele schon seid vielen Jahren den Müll von der Straße und dem Wegesrand. Nun nach all den Jahren hat sich eine Gruppe aus 10 Leuten gebildet.
Wo lasst ihr den gesammelten Müll?Unsere Stadtverwaltung will nichts damit zu tun haben. Sie wollen uns nicht unterstützen.Was kann man da machen?Wie macht Ihr das?
Würde mich sehr freuen von Euch zu hören.
it freundlichem Gruß
E.Horstmann -Dallige
Thomas Venugopal
Hallo Erna, vielen Dank! Wir melden den Müll über die Müllweg App: https://cleanupnetwork.com/news/netzwerk/muellweg-de-wilden-muell-deutschlandweit-melden/