Waste Walk engagiert sich in Essen und wird Netzwerkpartner
Erst vor wenigen Tagen wurde ich per E-Mail gefragt, ob es in der Stadt Essen auch Cleanup-Initiativen gibt. Und jetzt wird Waste Walk aus Essen Netzwerkpartner. So schnell kann es gehen. Marcus Franken, Mitgründer der Initiative, stand uns für unser Kurzinterview Rede und Antwort. Herzlich willkommen im Netzwerk!
Wie kam es zu dem Projekt “Waste Walk e.V.“?
Marcus: Es war wohl Ende 2017, als meine Frau Christine und ich beschlossen haben, zukünftig gegen den Alltagsmüll im direkten Umfeld vorzugehen. Die Idee war, bei einem gemütlichen Spaziergang einmal im Monat durch den Stadtteil den am Wegesrand liegenden Müll einzusammeln. Gesagt, getan. Freunde und Bekannte schlossen sich an. So auch der Bundestagsabgeordnete Dirk Heidenblut, der von Beginn an die Initiative nach Kräften unterstützt. Die Beharrlichkeit ließ schon nach wenigen Monaten so Manchen denken „die meinen das ernst“. So wuchs von Monat zu Monat die Teilnehmerzahl, teilweise auf über 30 Personen. Auch konnten engagierte Bürger in anderen Stadtteilen für den Gedanken begeistert werden. Und Anfang 2019 waren bereits in rund 10 Stadtteilen bunt gemischte Gruppen zum Müllspaziergang unterwegs. Und es wurden immer mehr Menschen die sich für Ihre Umwelt engagieren. Mitte 2019 war die Gemeinschaft bereits auf 15 Stadtteile angewachsen. So war die Gründung des Vereins der logische nächste Schritt. Am 09.07.2019 gründete sich der WasteWalk e.V. als gemeinnütziger Verein. Gemäß Satzung hat sich der gemeinnützige Verein den Zielen „Förderung des Naturschutzes, der Jugend- und Altenhilfe und der Erziehung sowie Volks- und Berufsbildung“ verpflichtet.
[socialpug_tweet tweet=”Ich verstehe mich als Möglichmacher oder Initialzündung. – Marcus Franken” display_tweet=”Ich verstehe mich als Möglichmacher oder Initialzündung. – Marcus Franken”]
Wer organisiert die Cleanups und wer beteiligt sich dabei?
Marcus: Prinzipiell werden die WasteWalks/Cleanups durch die örtlichen Initiativen und deren Mitglieder organisiert. Ich verstehe mich als Möglichmacher oder Initialzündung. In der Regel bin ich bei den ersten drei Veranstaltungen dabei und unterstütze beim Aufbau eines regelmäßigen und zielgerichteten Ablaufs. Weiter organisiere ich das notwendige „Werkzeug“ und die geordnete und zügige Entsorgung des gesammelten Materials. Hier habe ich gute Kontakte zu Sponsoren und Entsorgungsbetrieben aufgebaut. Es beteiligen sich alle Altersklassen von 4 bis 80 Jahren und aus allen gesellschaftlichen Schichten.
Gibt es schon eine nächste Putzaktion?
Nachstehender Screenshot wird fortwährend um weitere Termine, auch für dieses Jahr noch, ergänzt. ;)
Anmerkung: Hier können alle Veranstaltungen eingesehen werden.
Was würdest du dir von der Stadt Essen besonders hinsichtlich der Vermüllung wünschen?
Marcus: Mehr Mülleimer im Allgemeinen und eine besser Überwachung der „Hotspots“. Hier ist es allerdings schwierig, da die Essener Entsorgungsbetriebe zur Hälfte privatwirtschaftlich organisiert sind. Zudem eine mutige und konsequente Verfolgung der identifizierten Verursacher auf juristischer Ebene.
Wünschst du dir Unterstützung von der Stadt Essen?
Marcus: Ich bekomme gute Unterstützung seitens der Stadt Essen.
Wie kann man alle Gesellschaftsschichten für dieses Thema begeistern?
Marcus: Die Idee der WasteWalks hat als wichtiges Element auch eine kommunikative und integrative Ebene. Der einzelne WasteWalk soll nicht länger als 1 1/2 Stunden dauern. Im Anschluss setzt man sich bei Tee oder Kaffee zusammen und unterhält sich noch. Das verbindet. Wichtiger ist mir, dass es regelmäßig jeden Monat erfolgt als einmal als große Aktion.
Was ist das kurioseste, was ihr bisher gefunden habt?
Marcus: Vom Kondom über den Grill bis zum Sondermüll war ausnahmslos Alles dabei.
Hast du Ideen, wie man das Müllproblem an der Wurzel packen kann?
Marcus: Regelmäßige und beharrliche Aktionen verändern das Bewusstsein.
Hast du noch eine Nachricht an unsere Cleanup Network Leser?
Marcus: Machen ist wie wollen. Nur krasser! Einfach mal machen, könnte ja gut werden.
Vielen Dank Marcus, dass du dich in diesem Bereich so engagierst. Wir sind froh, solch aktive Macher in unserem Netzwerk zu haben. Schauen wir, was wir gemeinsam bewegen können.