
Bücken, singen und 320 Liter Müll sammeln – für gesellschaftlichen Zusammenhalt
Eigentlich sagt man: „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.“ Wir haben das Sprichwort beim heutigen Cleanup einfach mal umgedreht, denn der Offene Chor vom Musikwerk Stuttgart hat uns auf die Arbeit eingestimmt. Heute, am 16. November 2019, haben wir uns am Feuersee getroffen und zuerst gemeinsam gesungen und anschließend Müll gesammelt.
Singen und Bücken – für Müll
Wer heute Mittag am Feuersee vorbeigelaufen ist, der konnte den Offenen Chor vom Musikwerk Stuttgart nicht überhören. Etwa 60 Sänger und Sängerinnen hatten sich versammelt um gemeinsam motivierende Songs wie „Perfect Day“ von Lou Reed oder „Zusammen“ von den Fantastischen Vier zu singen. Dabei hat die Choreinlage unter der Leitung von Arnd Pohlmann nicht nur uns motiviert, sondern auch das Wetter: Nach vier Liedern kam nämlich sogar die Sonne hinter den Wolken hervor.
Nachdem wir uns warm gesungen und getanzt hatten ging es also los: 60 SängerInnen und 40 fleißige Aufräumer haben sich mit Müllzangen und –tüten bewaffnet und haben das große Gebiet rund um den Feuersee vom Müll befreit. Wieder waren neue Gesichter dabei. Wieder waren Fußgänger vom Engagement begeistert. Manch einer musste seine Müllzange tief ins Laub stecken um Plastikverpackungen, Einweggeschirr und anderen Müll zu finden, aber wir haben’s geschafft: Nach nur zwei Stunden hat das Cleanup Network gemeinsam mit dem Offenen Chor etwa 320 Liter Müll gesammelt.
Verschwenderischer Umgang mit Ressourcen wird erlebbar und begreifbar gemacht
Größtenteils haben wir Plastikbecher, Kippenstummel und Kronkorken aufgehoben. Sogar nach dem ein oder anderen Eislöffel haben wir uns noch gebückt. Die größte Überraschung war allerdings eine Krücke, die jemand einfach im Gebüsch entsorgt hat. Die Zigaretten landen übrigens erneut bei unserem Partner TobaCycle, der daraus Taschenaschenbecher herstellt. Die Kronkorken werden an Blechwech gespendet und recycelt. Den gesamten Erlös spenden wir an Organisationen, die Polio-Impfungen ermöglichen.
Wie Lou Reed vorausgesagt hat: Es war ein perfekter Tag und ein tolles Cleanup. Denn zusammen haben wir in so kurzer Zeit ganz schön viel Müll entsorgt, der sonst die Umwelt belastet hätte. Doch nicht nur das: Wir haben auch eine Begegnungsstätte für eine universelle Werteerhaltung geschaffen und nebenbei etwa 80 Unterschriften für die Bundestagspetition von „Nur auf Wunsch“ gesammelt. Das Bündnis setzt sich dafür ein, dass nur noch derjenige Briefkastenwerbung erhält, der diese auch ausdrücklich erhalten möchte. Weitere Informationen findet ihr auf www.nur-auf-wunsch.de und bald auch bei uns im Blog.
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