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raupe immersatt foodsharing café

Zusammen mit dem Foodsharing Café Raupe Immersatt für mehr bewussten Konsum

Also ich im September die Chance erhielt, einen Talk vor mehreren hundert Menschen zu halten, traf ich David von der Raupe Immersatt. Auch David hielt einen Talk und wir haben schnell bemerkt, dass wir im Kern die gleichen Ziele haben: die Gesellschaft für bewussteren Konsum sensibilisieren. So kam, was kommen musste: wir trafen uns, haben uns gegenseitig abgecheckt und uns gegenseitig für sinnvoll befunden. ;) Jetzt wird die Raupe Immersatt Netzwerkpartner und eine gemeinsame Aktion haben wir bereits auch geplant. Viel Spaß beim Lesen, das Interview habe ich mit Lisandro geführt.

Welche Idee steckt hinter dem Projekt “Raupe Immersatt”?

Lisandro: Dem Thema “Lebensmittelverschwendung” einen realen Raum geben. Das große utopische Ziel Lebensmittelverschwendung abzuschaffen und Orte des Teilens zu schaffen.

Kannst du unseren Lesern kurz skizzieren, wie ihr von der Idee zu eurem Café gekommen seid und welche Hürden ihr zu nehmen hattet?

Lisandrio: Wir sind aus der Initiative Foodsharing heraus entstanden, die tagtäglich Lebensmittel bei Lebensmittelbetrieben rettet. Das große Ziel der Initiative ist es die Lebensmittelverschwendung abzuschaffen. Mit dem Café sind wir einen weiteren Schritt gegangen, um dem Thema der Lebensmittelverschwendung einen echten Raum zu geben und mehr Leute zu sensibilisieren. Das Konzept des Foodsharing Cafés beinhaltet einen Fair Teiler – ein Schrank in dem Lebensmittel kostenfrei geteilt werden können. Um sich finanziell tragen zu können, werden Getränke verkauft. Diese haben dabei allerdings keinen festen Preis, sondern können vielmehr nach eigenen Preisvorstellungen gezahlt werden. Ein weiteres Standbein ist die Bildungsarbeit die beispielsweise mit Themenvorträgen, Workshops und Schnippeldiskos realisiert werden. Es gab viele Hürden, die sehr lange Suche nach einer passenden Location hat uns fast aufgeben lassen.

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Wer steckt eigentlich hinter dem tollen Namen “Raupe Immersatt” und wie organisiert ihr euch?

Raupe Immersatt Stuttgart Team

Lisandro: Die Raupe Immersatt ist ein gemeinnütziger Verein. Das Gründungsteam und Vorstände sind Jana, Maike, Maximilian, Simon und Lisandro. Das Café läuft über den wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb des Vereins – und trägt sich selbst – das bedeutet: wir zahlen Miete und die Angestellten. Bei der Auswahl der Getränke haben wir uns viel Mühe gegeben, so legen wir beispielsweise Wert auf Regionalität und die Unternehmenstruktur.

Wie würdet ihr die Menschen beschreiben, die zur Raupe Immersatt kommen? Sind hier nur “Ökos” am Start?

Lisandro: Wir haben uns sehr viel Mühe gegeben, dass sich wirklich viele Menschen bei uns Wohl fühlen. Den Eindruck haben wir auch im realen Betrieb – macht euch gerne ein eigenes Bild davon und kommt uns besuchen.

Raupe Immersatt auf Instagram

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Lebensmittelverschwendung ist ein globales Problem – welche Rolle spielt die Raupe Immersatt in diesem System?

Lisandro: Wir sehen das globale Problem gehen die Lebensmittelverschwendung jedoch vorrangig lokal an. Hier übernimmt die Raupe Immersatt viel Sensibilisierungsarbeit. Durch einen Café-Besuch bringen wir die Lebensmittelverschwendung in den Alltag und machen diese für alle greifbar/sichtbar. Außerdem sehen wir uns als Bildungskollektiv, das beispielsweise aufzeigt, wie Lebensmittel verwertet werden können und nicht weggeschmissen werden müssen.

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Was würdest du dir von der Stadt Stuttgart besonders hinsichtlich der Lebensmittelverschwendung wünschen?

Lisandro: Wir fordern, dass sich die Stadt Stuttgart dem Thema ernsthaft annimmt. Hier gibt es viele unterschiedliche Herangehensweisen. Aus Sicht des ehrenamtlichen Engagements ist es sehr wichtig, das hier klar unterstützt wird und eine Zusammenarbeit mit der Stadt und den verschiedenen Ämtern ermöglicht wird. Städtische Infrastruktur könnte dazu genutzt werden, um Orte für Foodsharing Fairteiler zu etablieren. Städtische Mensen sollten sich der Resteverwertung verpflichten und entweder mit Foodsharing oder anderen Lebensmittel-rettenden Initiativen kooperieren.

Wir Aktivisten halten uns oft in einer Themen-Blase auf. Wie kann man alle Gesellschaftsschichten für dieses Thema begeistern?

Foodsharing Café Raupe Immersatt

Lisandro: Genau das war sehr lang auch unsere Frage und ein Grund weshalb wir uns dazu entschieden haben einen Raum zu schaffen – ein Café – in dem sich Menschen gerne aufhalten. Und so in schöner Atmosphäre auch Menschen, die sich noch nicht mit dem Thema der Lebensmittelverschwendung auseinandergesetzt haben, diese erfahren, spüren, schmecken und damit konzentriert werden.

Wir finden bei unseren Cleanups viele Ressourcen (Müll) auf der Straße und in den Büschen. Wo findet ihr eure Lebensmittel in der Regel?

Lisandro: Wir stellen in der Raupe Immersatt die Möglichkeit Lebensmittel zu teilen. Hierzu haben wir eine Schrankwand, den Fair -Teiler, in den wir die Lebensmittel legen, die bei uns abgegeben werden. Die Lebensmittel sind meist von der Initiative Foodsharing. Über die Plattform foodsharing.de organisieren sich viele Ehrenamtliche, sogenannte Foodsaver, die Lebensmittel bei vielen unterschiedlichsten kooperierenden Lebensmittelbetrieben abholen und weiter-fairteilen. Des Weiteren werden auch von vielen Privatpersonen Lebensmittel vorbeigebracht. – Leider sind fast überall Lebensmittel zu finden die nicht gegessen werden. In Büschen sind wir weniger unterwegs.

Veranstaltungstipp

Veranstaltung

Hast du Ideen, wie man die Lebensmittelverschwendung an der Wurzel packen kann?

Lisandro: Wir benötigen ein riesiges Umdenken in der Gesellschaft hin zu mehr Lebensmittelwertschätzung. Die “Wurzel” ist ein gutes Stichwort und eine Antwort – Foodsharing ist eine Graswurzelbewegung, die viel bewegt! Letzten Endes führt alles zur Systemfrage.

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Hast du noch eine Nachricht an unsere Cleanup Network Leser?

Lisandro: Wir freuen uns auf jede*n die/der uns besuchen kommt!


Vielen Dank Lisandro für euer Engagement, eure Zeit und eure ehrenamtliche Arbeit! Schön, dass ihr dabei seid! :)

Stuttgart, Lebensmittel, Gastronomie


Thomas Venugopal

Auf Cleanup Network setze ich meine berufliche Erfahrung im Online-Geschäft ehrenamtlich und gemeinnützig ein, um meine Mitmenschen für das Thema Vermüllung zu sensibilisieren und mobilisieren. Der Netzwerkgedanke ist der Kern dieser Plattform. Daher freue ich mich über jede Form der Kontaktaufnahme.

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