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illustrationen für den Umweltschutz - Kritzelheldin

Cleanup-Network-Aufkleber – gemalt von Kritzelheldin.de

Mir ist klar, dass viele Menschen noch nicht mit dem Thema Nachhaltigkeit in Berührung gekommen sind. Für diese Menschen braucht es niederschwellige Einstiege. Das geht ganz gut, in dem man visuell die Fakten präsentiert oder Zusammenhänge bezogen auf die eigene Lebensgrundlage plausibel erklärt. Denn sobald es um das eigene Leder geht, werden Menschen hellhörig. So spukten die ganze Zeit gewisse Aufkleber in meinem Kopf herum, die ich gerne produzieren lassen möchte. Nicht alles kann oder sollte man selbst machen. Das dachte ich mir eben bei diesen Aufklebern. Doch wer kann das besonders gut? Dazu gibt es eine einfache Antwort: Die Kritzelheldin! In diesem Interview erzählt Anja Geissler, wie sie für unsere Aufkleber vorgegangen ist und wie man auch nachhaltig zeichnen kann.

Wie bist du zum Zeichnen gekommen?

Ich bin ein typischer Fall von: Sobald ich einen Stift halten konnte, habe ich gezeichnet und gemalt wie eine Wilde. Erst waren Tapeten meiner Eltern dran, später setzte dann auch der Verstand ein und dann habe ich jedes weiße Papier genommen, das sich bot. Das ich dann Grafikdesign und Illustration studiert habe, war also weniger verwunderlich.

Welche Möglichkeiten gibt es auch beim Zeichnen auf Nachhaltigkeit zu achten?

Schmierpapier sammeln. Ausdrucke, Kopien, Skizzen, die man nicht mehr braucht und noch eine freie Rückseite haben, einfach in einem Karton o. ä. sammeln. Und immer dann, wenn man eine schnelle Skizze oder Notiz machen möchte, greift man zu diesem Schmierpapier. Bei Filzstiften darauf achten, ob es auch nachfüllbare Varianten gibt. Dann lieber diese statt Einweg-Stifte kaufen. Und vor jedem Ausdruck sich überlegen, ob der Ausdruck notwendig ist. Im kleinen Rahmen lässt sich immer und überall nachhaltiges Denken und Handeln einbinden.

Wo im Alltag versuchst du Plastik zu vermeiden?

Plastikflaschen im Meer

Ich vermeide Plastikflaschen, wo es geht. Saft und Sprudel schmecken aus Glasflaschen sowieso besser. Ich benutze für Heißgetränke meinen eigenen, abwaschbaren To-Go-Becher. Bei Streetfood achte ich darauf, ob recyclebares Geschirr verwendet wird und lehne Plastikbesteck ab. Überhaupt verwende ich im privaten Bereich kein Wegwerfgeschirr und versuche den Verpackungsmüll gering zu halten. Obst, Gemüse und dergleichen kaufe ich lieber lose als fertig verpackt. So kann ich auch die frische der Lebensmittel viel besser kontrollieren. Und ich habe immer ein oder zwei Extra-Stofftasche dabei, sodass ich nie auf Plastiktüten angewiesen bin.

Kritzelheldin.de

Anja Geissler ist professionelle Illustratorin und unsere ganz persönliche Kritzelheldin. Nicht wir nennen sie so, sondern sie selbst hat sich den Namen gegeben. Und wir müssen sagen: Stimmt! Sie ist eine Heldin, denn Sie hat für unseren guten Zweck gleich drei Aufkleber gezeichnet. Wir sind so dankbar, dass wir gleich noch ein Interview geführt haben. Hier geht es zur Webseite, falls ihr Mal eine fähige Zeichnerin für euer nächstes Projekt benötigt.

Besuche kritzelheldin.de

Du hast die Illustrationen für die Cleanup Network Aufkleber gezeichnet. Wie bist du vorgegangen?

Einwegpappbecher

Der erste Schritt vor jeder Zeichnung findet bei mir im Kopf statt. Ich trage den jeweiligen Auftrag oder eine Idee mit mir im Hirn herum und wälze Gedanken. Das Hin- und Hergewälze bringe ich dann mit jeder Menge Skizzen zu Papier, bis ein Favorit heraussticht. Den Favoriten skizziere ich noch mal genauer und wenn es in meinen Augen passt, erstelle ich eine Reinzeichnung. Allerdings gilt bei kreativer Arbeit grundsätzlich, dass es keine wirklich geregelte Vorgehensweise gibt. Kann auch vorkommen, dass ich erst skizziere, bevor ich darüber nachdenke. Oder das ich etwas ganz anderes tue, um gar nicht über den Auftrag nachzudenken und schwups, ganz plötzlich hast du eine gute Idee. Es gibt einfach kein Patentrezept.

Wer sind normalerweise deine Auftraggeber?

Im Prinzip jeder. Jeder, der etwas Gestaltetes oder Gezeichnetes haben möchte und das kann in allen Branchen oder Ebenen sein. Doch am meisten sind es Verlage, mittelständische bis kleine Firmen oder Privatmenschen.

Was sollte sich deiner Meinung nach ändern, um die Vermüllung einzudämmen?

Zigarettenkippe

Das Ändern unseres eigenen Konsumverhaltens ist einer der ersten, wichtigsten und eigentlich einfachsten Schritte. Wenn keiner mehr Plastiktüten verwendet, dann besteht kein Bedarf mehr diese herzustellen und anzubieten. Wenn keiner mehr To-Go-Becher annimmt, dann verschwindet der Bedarf sie anzubieten. Und wenn jeder seinen Müll immer ordentlich entsorgt, also nichts aus Bequemlichkeit und ohne Nachzudenken einfach auf den Boden fallen lässt, in die Natur schmeißt oder sonst wo verliert, dann ist eins fix drei alles sauberer. Und wenn dann noch schlauen Ideen für die Wiederverwertung von Müll angewendet werden, dann wären wir ein ordentliches Stückchen weiter.

Hast du noch eine Nachricht an unsere Leser?

“Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, das sich etwas ändert.”
Albert Einstein


Die Aufkleber-Produktion

Liebe Anja, vielen Dank für deine Zeit und deine Arbeit. Ewiger Dank sei dir gesichert! :) Wer sich jetzt fragt, wo man die Aufkleber erhalten kann, der möge sich noch ein kleinwenig gedulden. Aber ich kann schon mal verraten:

Merkmale der Aufkleber

  • sie wurden nachhaltig gezeichnet – siehe oben
  • die Entwicklung erfolgte digital, ohne Einsatz von Papier
  • sie sind recyclebar
  • sie sind vegan
  • es wird mit umweltfreundlichen Farben gedruckt
  • es wird ökologische Folie genutzt
  • umweltfreundlich, da ohne PVC, sondern Yupo Tako
  • Lieferung per DHL Go Green

Wie du siehst, wir haben an alles gedacht. :)

Wie kam es zu der Idee mit dem Aufkleber?

Im Supermarkt treffen viele verschiedene Teile der Gesellschaft zusammen, zudem kommt der Großteil des Plastikmülls aus den Supermärkten. Da bietet es sich doch an, die Aufkleber dort fachgerecht zu “verteilen”. :) Es ist eine niederschwellige Form, der Sensibilisierung. Die Aufkleber-Vorlagen werden allen unseren Netzwerkpartnern zur Verfügung gestellt – den Druck muss man jedoch selbst übernehmen, da wir ja kein Geld haben.

Alltag, Supermarkt, Sensibilisierung


Thomas Venugopal

Auf Cleanup Network setze ich meine berufliche Erfahrung im Online-Geschäft ehrenamtlich und gemeinnützig ein, um meine Mitmenschen für das Thema Vermüllung zu sensibilisieren und mobilisieren. Der Netzwerkgedanke ist der Kern dieser Plattform. Daher freue ich mich über jede Form der Kontaktaufnahme.

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