Skip to main content
Marienplatz Stuttgart

Der Marienplatz bekommt mehr und neue Mülleimer – wir durften die Positionen mitbestimmen

Im Rahmen des Runden Tisches “Sauberer Marienplatz”, war ich heute (01.10.2018, 13:00 Uhr) bei der Begehung dabei, um die Standplätze der neuen Mülleimer (Presshaie) am Marienplatz mit festzulegen. Teilgenommen haben Raiko Grieb (Bezirksvorsteher Stuttgart-Süd), zwei Verantwortliche der Abfallwirtschaft Stuttgart und meine Wenigkeit.

Einbeziehung des Cleanup Networks

Ziemlich kurzfristig kam am vergangenen Freitag die Einladung per E-Mail, dass ich heute, am darauffolgenden Montag um 13 Uhr, mitbestimmen dürfe, wo die neuen Mülleimer überlegt positioniert werden könnten. Leider kam niemand von den Eingeladenen, außer mir. Dafür hatte meine Stimme dadurch mehr Gewicht. ;)

Presshaie sollen das Fassungsvermögen steigern

Presshaie – so nennt man die neuen solarbetrieben Mülleimer, die den Müll nicht nur aufnehmen, sondern auch gleich noch pressen, um die Füllmenge zu erhöhen. Sie bestehen aus Edelstahl und können nur dort positioniert werden, wo durchgängig ausreichend Licht hinkommt, damit die Solaranlage genügend Strom für die Pressung generieren kann. Die neuen Mülleimer sind zwar größer und damit auch etwas auffälliger. Aber da sie aus Edelstahl gefertigt sind, werden sie auch in Zukunft nicht besonders auffallen. Hier hätten wir uns eine knallige Farbe gewünscht, um den Sensibilisierungseffekt besser zu nutzen.
Allgemein sind die neuen Mülleimer nicht unumstritten. Zum einen bangen Pfandsammler um ihr Einkommen – worauf mittlerweile leider sehr viele Menschen angewiesen sind. Zum anderen kosten diese Dinger viel Geld. Es stehen 8.000 € pro Mülleimer im Raum. Köln hat damit bereits Erfahrung:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Aber wir wollen ja nicht immer nur meckern, sondern auch konstruktiv sein und mit dem arbeiten, was nun zur Verfügung steht.

Strategische Positionierung von Mülleimern

Folgende zentrale Fragen standen im Raum:

  1. An welchen Positionen machen die neuen Presshaie Sinn?
  2. Welche bestehenden Mülleimer sollten durch Presshaie ersetzt werden?
  3. Welche bestehenden Mülleimer machen an ihrer jetzigen Position keinen Sinn bzw. werden schlecht angenommen?
  4. Wo könnten zusätzliche Mülleimer positioniert werden, damit Passanten einen leichten Zugang dazu haben?

Nach der Begehung wurden fünf Standorte für Presshai-Mülleimer rund um den Marienplatz vorläufig festgelegt. Außerdem sollen drei Mülleimer versetzt werden, um sie zugänglicher zu machen. Darüber hinaus ist geplant, zusätzliche Mülleimer an freien Stellen zu positionieren, um das wilde Müllaufkommen noch weiter einzudämmen. Ob das alles so durchgeht…dazu müssen noch ein paar bürokratische Instanzen durchlaufen werden. Auf jeden Fall ist die Installation der neuen solarbetrieben Mülleimer auf Ende des Jahres geplant. Auf konkrete Nachfrage: Ende November bis Anfang Dezember. Aus sicherer Quelle weiß ich, dass die Verantwortlichen des WOUAHOU – das alternative Winterdorf sich sehr darüber freuen würden. ;)

Viele Stolpersteine auf dem Weg zum sauberen Marienplatz

Dabei fällt mir, als normaler Bürger, sofort die Bürokratie auf. Presshaie benötigen ein Fundament, was die Positionierung einschränkt und zusätzlich Geld kostet. Das Licht muss an die Solar-Panele gelangen. Der Architekt des Marienplatzes hat Rechte und kann gewisse bauliche Maßnahmen ablehnen. Oder wusstet ihr, dass beispielsweise die Mülleimer mit den gelben Deckeln (einer steht auf dem Spielplatz des Marienplatzes) vom Forst- und Friedhofsamt geleert werden – und nicht von der AWS? Die Stadtplanung muss berücksichtigt werden, Fußgängerfluss, Kosten. All das spielt hier mit rein. Es hat mich überrascht, was alles nötig ist, um ein paar neue Mülleimer aufzustellen – auf der anderen Seite verlief alles sehr entspannt, konstruktiv und schnell. Besonders möchte ich hervorheben, dass einem die Möglichkeit geboten wurden, sich miteinzubringen. Ich durfte ganz konkrete Vorschläge unterbreiten, wo ein neuer Mülleimer Sinn macht und wo nicht. Dankeschön!

Der Runde Tisch “Sauberer Marienplatz” bewegt

Am 6. Juli 2018 tagte zum ersten Mal der Runde Tisch “Sauberer Marienplatz” (Cleanup Network berichtete).  Verschiedene Akteure, die rund um den beliebten Platz ansässig oder dafür verantwortlich sind, waren eingeladen und nahezu alle kamen auch. Dabei ging es darum, Maßnahmen zu ergreifen, die dafür Sorge tragen sollen, dass weniger Müll am Marienplatz herumliegt. Die Eisdielen um den Platz herum, setzen seitdem keine Plastiklöffel mehr ein. Außerdem wurde damals angekündigt, neue Mülleimer mit mehr Fassungsvermögen zu installieren. Nun nimmt es Gestalt an. So gesehen konnte der Runde Tisch schon ganz konkrete Erfolge erzielen. Das gefällt mir.

marienplatz treppen müll
So sieht der Marienplatz gerne mal nach dem Wochenende aus

Marienplatz ist Hotspot für den Süden

Der Marienplatz ist ein besonderer Hotspot in Stuttgart und kämpft immer mehr mit dem hohen Müllaufkommen. Tatsächlich sieht der Platz immer unansehnlicher raus. Hier ist auch der Startschuss für das Cleanup Network gefallen, als ich es nicht mehr aushielt und den Platz einfach gefegt habe. Was daraus entstanden ist, seht ihr ja. ;)

Mülleimer, Stuttgart, Marienplatz, Stadt


Thomas Venugopal

Auf Cleanup Network setze ich meine berufliche Erfahrung im Online-Geschäft ehrenamtlich und gemeinnützig ein, um meine Mitmenschen für das Thema Vermüllung zu sensibilisieren und mobilisieren. Der Netzwerkgedanke ist der Kern dieser Plattform. Daher freue ich mich über jede Form der Kontaktaufnahme.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.