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Greening Stuttgart

Greening Stuttgart wird Partner und begleitet kommende Woche die digitalen Nachhaltigkeitswochen

Zukunftsorientierte Ideen und innovative Visionen stammen nicht selten aus einem universitären Umfeld. Damit das auch im Hinblick auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit so bleibt, engagiert sich die Hochschulgruppe Greening Stuttgart für die Verbreitung und Umsetzung nachhaltiger und “grüner” Projekte in Stuttgart. Ich führe ein Interview mit David, um die Initiative besser kennenzulernen und heiße euch im Netzwerk herzlich willkommen! Wir freuen uns auf gemeinsame Projekte und wünschen viel Spaß beim Lesen. Das Interview habe ich mit David geführt.

Was sind eure Kernthemen bei Greening Stuttgart?

David: Wir von Greening sehen uns als Projekt- und Ideenwerkstatt, in der wir nachhaltige Lebensweisen erlebbar machen möchten. Nachhaltigkeit ist vielseitig und spielt in allen Lebensbereichen eine Rolle. Deshalb möchten wir uns nicht auf bestimmte Themen festlegen, sondern offen sein für neue, interessante Ideen, wie wir mit Spaß unsere Welt ein Stückchen besser machen können. Themen aus der näheren Vergangenheit waren: Gärtnern, Brotbacken, Kleider tauschen, Kosmetika selbst herstellen, Plastikverzicht, Gemeinschaftsgüter, geldfrei(er) leben, Müllvermeidung (inkl. Cleanups), nachhaltige Mobilität (z. B. Unterstützung des Radentscheids). Uns ist wichtig, unser Wissen in Form von Vorträgen oder Workshops weiterzugeben. So bieten wir auch für andere Studierende eine Lehrveranstaltung im Rahmen des Studium Generale an.

Wie organisiert ihr euch, besonders unter aktuellen Herausforderungen und wie kann man mitmachen?

Greening Stuttgart Brotbacken im Jahr 2019

David: Die aktuelle Situation macht es uns natürlich unmöglich, uns physisch zu treffen und geplante Workshops zum Brotbacken mussten leider auch abgesagt werden. Trotzdem versuchen wir die bestehenden Projekte weiter voranzubringen. Bei den geplanten Nachhaltigkeitswochen konnten wir uns z.B. schnell auf ein digitales Format einigen. Mithilfe von Videokonferenzen planen wir darüber hinaus für das kommende Wintersemester die nächste Lehrveranstaltung im Rahmen des Studium Generale sowie erstmals eine nachhaltige Ersti-Akademie, die zusammen mit anderen Initiativen aus Baden-Württemberg auch an anderen Hochschulen stattfinden wird.

Was würdest du dir von der Universität Stuttgart bzw. der Stadt Stuttgart im Hinblick zu Nachhaltigkeit und Ressourcenmanagement wünschen?

David: Leider gibt es an der Universität immer noch keine offizielle Anlaufstelle, die sich für Nachhaltigkeit auf dem Campus einsetzt oder Projekte koordiniert. Deshalb würde ich mir von der Universität ein „Green Office“ wünschen, ein bereits an vielen anderen Hochschulen etabliertes Modell, um die vielen Bemühungen für mehr Nachhaltigkeit sichtbar zu machen, zentral zu bündeln, Austauschmöglichkeiten und ggf. Expertise bereitzustellen. Gerade wenn es um das Einsparen von Ressourcen geht, könnte ein Green Office sehr hilfreich sein, mit koordinierten Aufklärungskampagnen für nachhaltigeres Handeln unter den Studierenden und Mitarbeitenden zu sorgen.

Wie können Ideen und Projekte eurer Hochschulgruppe im gesellschaftsübergreifenden Alltag Einzug finden?

David: Jede und jeder Einzelne kann ohne große Mühen mehr Nachhaltigkeit in den Alltag integrieren. Mit etwas Inspiration und dem Wissen, selbst eine lebenswerte Welt mitgestalten zu können, ist quasi alles möglich. Leider ist Bildung für nachhaltige Entwicklung noch ein Fremdwort an vielen Universitäten. Deshalb sehen wir uns als Hochschulgruppe in der Pflicht, solche Angebote zu schaffen, um nachhaltiges Denken und Handeln Wirklichkeit werden zu lassen.

Zusammen mit weiteren Initiativen veranstaltet ihr die Nachhaltigkeitswochen. Worauf setzt ihr hierbei den Fokus? Wie kann man sich beteiligen?

David: Die Nachhaltigkeitswochen finden vom 11. – 26. Mai 2020 statt, natürlich digital im Netz. Sie sind ein Gemeinschaftsprojekt von knapp 20 Nachhaltigkeitsinitiativen aus Baden-Württemberg. Zusammen konnten wir ein Programm von rund 50 Veranstaltungen auf die Beine stellen. An der Zusammenstellung der Initiativen und am Programm zeigt sich, dass Nachhaltigkeit aus vielen verschiedenen Perspektiven betrachtet werden kann. Der Fokus liegt somit nicht auf einem Thema, sondern darauf, die unterschiedlichen Facetten von Nachhaltigkeit sichtbar und erlebbar zu machen. Es gibt Beiträge aus den Bereichen Umweltschutz, Klimagerechtigkeit, Migration, Do-It-Yourself, Tierethik, Wohlfühlen uvm.
Beteiligen können sich alle! Am besten ihr schaut euch das Programm auf unserer Webseite an und tretet zur entsprechenden Zeit der Videokonferenz oder dem YouTube- Livestream bei. Es wird zahlreiche interaktive Format geben, so dass aktive Beteiligung erwünscht ist.

Hast du konkrete Ideen, wie man das Müllproblem an der Wurzel packen kann?

David: Wir sind blind geworden für die unglaubliche Menge an Müll, die wir als „zivilisierte“ Bevölkerung erzeugen. Die unnötige Ressourcenverschwendung und die Verschmutzung der Natur durch unseren Müll muss sichtbar gemacht werden. Gerade hier sehe ich die Schulen und Hochschulen in der Verantwortung, für die nötige Aufklärung zu sorgen. Dazu hier eine kleine Kostprobe von einfachem aber wichtigem Wissen: Es reicht nämlich nicht, Müll einfach nur zu trennen. Obwohl wir uns in Deutschland als Recycling-Weltmeister bezeichnen, wird nur 15,6 % des Plastikmülls tatsächlich wiederverwendet. Ein großer Teil wird verbrannt oder an Entwicklungsländer verkauft. Mit diesem Wissen und dem Willen, alternative Wege zu gehen, lässt sich im Kleinen schon viel erreichen.

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Hast du noch eine Nachricht an unsere Cleanup Network Leser?

David: Wir können alle einen Teil dazu beitragen, die Welt vom morgen mitzugestalten. Von Ghandi stammt das tolle Zitat „Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünscht für diese Welt“. Es ist nicht wichtig, dass du sofort alles perfekt machst – ganz im Gegenteil! Wichtig ist nur, dass du anfängst.

Stuttgart, Universität

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