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Initiative in Waiblingen für weniger Müll

Die Stadt Waiblingen tritt unserem Netzwerk bei

Das ist eine besonders schöne Geschichte. Sie zeigt, wie unerheblich Alter, Geschlecht, Rasse, Staatsangehörigkeit, Einkommen oder sonstige demografische Merkmale für die Teilnahme an unserer Initiative sind. Wichtig ist nur eines: weniger Müll. Sei es durch Müllbeseitigung oder Müllvermeidung. Dass man auch mit 92 Jahren noch dafür kämpfen kann, beweist Herr Westermann. Seit 1956 engagiert sich Herr Westermann in Waiblingen für ein sauberes Ortsbild. Die im Schwabenland bekannte Remstalputzete wurde von Herrn Westermann in Zusammenarbeit mit dem ortsansässigen NABU initiiert. Mittlerweile wird die Initiative auch von der Stadt Waiblingen ganz offiziell betreut. Herr Westermann war so nett, mir auf dem analogen Briefweg einige Fragen zu beantworten. Vielen Dank Herr Westermann!


Stellen Sie sich doch kurz vor. Wo sind Sie, was machen Sie, wofür brennen Sie?

Helmut Westermann Waiblingen
Helmut Westermann

Ich bin seit fast 30 Jahren Rentner und war von Beruf Industriekaufmann und Werbefachmann. Meine Hobbys sind: Ornithologie, Malerei, Fotografie und Musik.

Wie kam es dazu, dass Sie Putz-Aktionen veranstalten und wie lange machen Sie das schon?

Vor fast 40 Jahren hat die Waiblinger Ortsgruppe NABU, dessen Mitglied ich seit 1965 bin, die “Remsputzete” eingeführt, eine große Putzaktion, an der noch heute jährlich ca. 500 Leute teilnehmen, um die nahe Umgebung und die Anlagen der Stadt inkl. Ufer der Rems sauberzumachen. Am Schluss spendiert die Stadt ein gutes Vesper mit roten Würstchen. Die Stadt selbst blieb aber leider weiterhin verschmutzt. Ich fertigte eine Fotodokumentation an, die ich dann gemeinsam mit dem NABU-Vorsitzenden und dem Leiter des hiesigen Heimatvereins in einer Sitzung im Rathaus den zuständigen Herren der Stadtverwaltung vorlegte mit der dringenden Bitte, mehr als bisher für die Sauberkeit der Stadt zu tun.
Nach anfänglichem Achselzucken fand ich schließlich in Herrn Klaus Läpple, dem Leiter der Abteilung Umwelt der Stadtverwaltung Waiblingen, einen Befürworter meines Anliegens. Das war im Jahr 2000.

So entstanden neben der Remsputzete nach und nach mehrere lokale Putzaktionen mit Unterstützung der städtischen Fachabteilungen. Daraus bildete sich schließlich im Jahr 2000 auf meine Veranlassung hin der Initiativkreis “Aktion Saubere Stadt”, dessen Sprecher ich heute bin.

Was sind Ihre wichtigsten Erfahrungen in dieser Zeit – können wir von Ihnen lernen?

Es geht leider nicht nur mit Freundlichkeit und Humor, es muss leider auch Bestrafung möglich sein und hiermit auch gedroht werden. Die Mitarbeiter des Ordnungsamtes müssen auch Kontrollen durchführen, um Müllsünder zu erwischen bzw. zu ermahnen.

Arbeiten Sie mit Fördergeldern oder erhalten Sie sonstige Unterstützung von extern?

Kehrtelefon Waiblingen

Der Initiativkreis erhält für seine Werbemaßnahmen einen kleinen Etat. Wir sind ja kein eingetragener Verein mit zahlenden Mitgliedern, sondern nur ein Kreis von z. Zt. ca. 8 Personen.

Welches Potenzial sehen Sie in der Vernetzung der Initiativen – wie es das Cleanup Network vorhat?

Aktion Saubere Stadt Waiblingen

Es muss der gesamten Bevölkerung viel stärker durch die Öffentlichkeitsarbeit ins Bewusstsein gebracht werden, dass wir Menschen eines Tages in unserem eigenen Dreck ersticken, wenn jeder so weiter macht wie bisher.

Wenn Sie ein Produkt von heute auf morgen verbieten könnten – welches wäre es?

Plastikbecher und die kleinen Plastikbehälter mit Joghurt, Pudding usw.

Haben Sie noch eine Nachricht an unsere Cleanup Network Leser?

Man kann nur sagen: “Weiter machen, nicht aufgeben!”

Lieber Herr Westermann, vielen Dank für Ihre Zeit und Ihr Engagement! Sie sind sicherlich eine Inspiration für viele Menschen. Wir freuen uns sehr, dass die ASS Teil des Netzwerks wird und somit noch mehr Gewicht im gesellschaftlichen Diskurs auf die Waage bringt.

Stadt, Plastikmuell, Waiblingen


Thomas Venugopal

Auf Cleanup Network setze ich meine berufliche Erfahrung im Online-Geschäft ehrenamtlich und gemeinnützig ein, um meine Mitmenschen für das Thema Vermüllung zu sensibilisieren und mobilisieren. Der Netzwerkgedanke ist der Kern dieser Plattform. Daher freue ich mich über jede Form der Kontaktaufnahme.

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