
Perpetuum Mobility e.V. aus Norderney wird Netzwerkpartner
Auf Norderney, eine Insel Ostfrieslands, hat sich die Initiative Perpetuum Mobility gegründet. Elisa, Gründerin, hat es sich zur Aufgabe gemacht, einen Teil ihrer Freizeit in dieses Ehrenamt zu stecken. Selbstredend, dass wir hier eine Partnerschaft eingehen. :) Viel Spaß beim Kennenlernen! Das Interview haben wir mit Elisa geführt.
Wie kam es zu dem Projekt “Perpetuum Mobility e. V.”?
Elisa: Gegründet haben wir den gemeinnützigen Verein Perpetuum Mobility e. V. auf Norderney vor einem Jahr. Da mich die unglaubliche Flut an Plastik, die Verschwendung und die Konsequenzen für unsere Umwelt extrem gestört haben, war es mir wichtig einen Rahmen zu schaffen, in dem wir spielerisch Bewusstsein schaffen können. Aber vor allem ins Handeln kommen. Dazu führen wir neben Cleanups unsere Nachhaltigkeits-Workshops, Veranstaltungen und Coachings durch.
Wer organisiert die Cleanups und wer beteiligt sich dabei?
Elisa: Die bisherigen Clean Ups haben Dagmar Flügge aus Norddeich und ich organisiert. Dabei hat uns besonders die Touristinfo in Norddeich unterstützt. Auf Norderney gibt es zudem viele andere Initiativen, die regelmäßig Strände aufräumen. Gerade durch diese Kooperationen kommt man schneller voran. Es beteiligen sich sowohl Einheimische, wie auch Touristen oder Kurgäste. Eine schöne bunte Mischung.
An welchem Datum ist eure nächste Putzaktion?
Elisa: Am 18. & 19. Juli veranstalten wir das 2. Nordsee Clean Up in Norddeich. Letztes Jahr haben wir über 8.000 Taschenaschenbecher verteilt, eimerweise Kippen gesammelt und Besucher unserer Vorträge inspirieren können. Dieses Jahr denken wir in neuen Dimensionen. Das Clean Up ist ein fester Bestandteil unserer Veranstaltung, aber wir wollen vor allem darauf hinweisen, dass der beste Müll der ist, der gar nicht erst entsteht. Wir verbinden verschiedene, interaktive Formate mit dem diesjährigen Thema “Vermeidung von Plastikmüll”, um besonders die zu erreichen, die sich noch nicht bewusst mit dem Thema auseinandergesetzt haben. Unsere kostenlosen Aktivitäten, Workshops und Vorträge können alle besuchen, die Spaß haben wollen und herausfinden möchten wie man im Kleinen schon eine Menge bewirken kann.
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Was würdest du dir von Nordeney/Ostfriesland besonders hinsichtlich der Vermüllung wünschen?
Elisa: Ich würde mir wünschen, dass schneller Ideen umgesetzt werden könnten. Norderney ist da auf keinem schlechten Weg und steht Veränderungen meist sehr offen gegenüber. Oft aber verhindern langsame Prozesse und Routinen Veränderung. Hier könnte man noch offener an das Thema rangehen und besonders Prototypen im Kleinen testen.
Wünschst du dir Unterstützung von eurer Stadt?
Elisa: Auf jeden Fall. Wenn ein Problem auf vielen Ebenen angegangen wird, ist es sehr wahrscheinlich, dass eine funktionierende Lösung gefunden werden kann. Als gemeinnütziger Verein, der zumeist von Spenden lebt, haben wir oft Probleme die nötige Projektfinanzierung zusammen zu bekommen. Aber nicht nur monetäre, sondern auch organisatorische Unterstützung ist für uns ein Gewinn. Das Staatsbad z. B. hat uns Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt und für unsere Veranstaltungen geworben. Das war eine große Hilfe.
Wie kann man alle Gesellschaftsschichten für dieses Thema begeistern?
Elisa: Jeder Mensch hat einen anderen Zugang zur Nachhaltigkeit. Für die einen sind es Tiere oder Gesundheit, andere stört Verschmutzung und wieder andere wollen Geld sparen. Spannend wird es, wenn man diesen individuellen Zugangspunkt findet. Dabei ist die große Herausforderung die zu erreichen, die sich nicht jeden Tag bemühen, Müll zu vermeiden. Ein Ansatzpunkt sind hier Unternehmen. Indem diese Teamevents für Cleanups oder andere Nachhaltigkeits-Aktionen durchführen, bieten sie allen Mitarbeitern die Möglichkeit sich mit etwas Neuem auseinanderzusetzen. Letztes Jahr haben wir z. B. mit Northland Power in Norddeich einen Umwelttag durchgeführt. Von der Zusammenarbeit von Vereinen/Initiativen und Unternehmen profitieren dabei alle.
Was ist das kurioseste, was ihr bisher gefunden habt?
Elisa: Obwohl Zigarettenkippen die häufigste Müllart an deutschen Stränden sind, bleiben sie für mich immer noch der kurioseste Fund. Eimerweise Kippen innerhalb einiger Stunden zu sammeln, sollte zu heutigen Zeiten undenkbar sein. Besonders an Stränden, die Leute besuchen, um frische Luft zu atmen oder mit ihren Kindern im Sand zu spielen. Leider ist es aber Realität.
Hast du Ideen, wie man das Müllproblem an der Wurzel packen kann?
Elisa: Man muss eine emotionale Bindung zum Thema aufbauen, bei jedem individuell. Dies können wir nur durch eine Kombination auf Bildung und Aktionen erreichen, bei dem Menschen „hands-on“ erfahren können, dass Nachhaltigkeit gar nicht so schwer ist und vor allem nicht bedeutet, dass man sein komplettes Leben von heute auf morgen auf den Kopf stellen soll. Ganz besonders geht es hier um Kommunikation. Du hast eine interessante Information? Hast etwas Neues zum Thema Recycling gelernt oder ein gutes alternatives Produkt entdeckt? Dann sprich mit Bekannten und Verwandten darüber und gebe deine Inspiration weiter. Ganz einfach.
Hast du noch eine Nachricht an unsere Cleanup Network Leser?
Elisa: Um unsere Ziele zu erreichen, brauchen wir Kooperationen. Wir sind jederzeit offen für gegenseitige Unterstützung. Meldet euch einfach, wenn ihr Fragen oder Anregungen habt.
Vielen lieben Dank, Elisa, dass du deine Zeit für eine enkeltaugliche Welt aufbringst! Wir freuen uns, dass ihr mit an Board seid und auf alles, was kommt! :) Schaut auch mal auf der Facebook-Seite von Perpetuum Mobility rein.
