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Rhein Clean Up Dormagen – 100 Tonnen Müll und Beitritt zum Netzwerk

Es ist kein Geheimnis mehr. Die Flüsse tragen viel Müll in unsere Meere. Daher ist es kein Wunder, dass sich die Orte und Städte entlang der Flüsse besonders für ihre Umwelt einsetzen. Das sieht man an den vielen Initiativen entlang des Rheins. Nun tritt die nächste Initiative unserem Netzwerk bei: Rhein Clean Up Dormagen Zons von Karin Schwanfelder.  Sie ist äußerst engagiert und setzt sich für ihre Umwelt ein. Hier erfahrt ihr mehr über ihre Initiative und Beweggründe.

Stell dich doch kurz vor. Wo bist du, was machst du, wofür brennst du?

Mein Name ist Karin Schwanfelder ich wohne in Dormagen Zons. Seit jeher bin ich ein sehr naturverbundener und tierlieber Mensch. Was sicher auch meinen Eltern zu verdanken ist, wir waren in jeder freien Minute in Wald und Feld. Ursprünglich bin ich gelernte Einzelhandelskauffrau, dies hat mich aber nie erfüllt. Da ich schon immer im Tierschutz tätig war, habe ich irgendwann mein Hobby zu Beruf gemacht. Mit einer Tierheilpraktikerin-Ausbildung ging es los. Später habe ich viele Jahre auf Fuerteventura gelebt und dort in der Perrera als Tierheimleitung gearbeitet. Nach meiner Rückkehr aus Spanien bin ich im Tierheim Bergheim als Tierheimleitung tätig gewesen. Zurzeit pflege ich meine Mutter.

Rhein Clean Up Dormagen räumt auf

Wie kam es dazu, dass du Cleanups veranstaltest?

Ich habe bei meinen Hundespaziergängen schon immer Müll gesammelt, auch schon auf Fuerte.  Ab 2015 dann immer mal wieder mit 2 Personen.  In diesem Jahr, habe ich dann zwei Aktionen mit Freunden organisiert.  Ich hörte im September vom Rhine Clean Up in Düsseldorf. Herr Lentz, hat mich hier sehr motiviert, an diesem Tag etwas auf die Beine zu stellen. Daraufhin erstellte ich eine Facebook Seite mit dem Namen Rhein Clean Up Dormagen Zons. Die Presse wurde informiert, um auf uns aufmerksam zu machen.  Was dann kam, habe ich nicht erwartet.  115 Leute sind am 15. September 2018 erschienen, um für eine saubere Umwelt zu kämpfen. Danach hat mich das Fieber erfasst und ich habe bis dato 9 Aktionen organisiert.

Nach welchen Kriterien sucht ihr eure Orte und Termine aus?

Die kleineren Aktionen hier in Zons, organisiere ich spontan. Zum Glück ist es hier derweil sehr sauber, was ich auf meinen täglichen Gassi Runden checke. Und wir haben eine kleine Truppe, die immer bereit ist zu helfen. Unser großes Problem ist der Grind in Stürzelberg. Es handelt sich um ein Natur- und Wasserschutzgebiet ohne befestigte Straßen. Hier kann nur die Stadt den Müll mit schwerem Gerät über das Wasserschutzgebiet abholen.  Was wir dort entdeckt haben ist der Alptraum. Reifen über Reifen. Ca. 300 Reifen haben wir schon aus dem Rheinbett geholt. Und es sind noch viele mehr.  Zudem Bekleidung ohne Ende, Einkaufswagen und vieles vieles mehr. Darum haben alleine hier schon 4 Aktionen stattgefunden. Bei denen wir natürlich immer viele Helfer brauchen.  Dies Bedarf dann einer längeren Organisation. Grob geschätzt sind wir bei 100 Tonnen Müll mit unseren letzten 9 Aktionen.

Was ist das kurioseste, was ihr je gefunden habt?

Der kurioseste Fund war eine Geschirrspülmaschine und eine Kloschüssel. Es ist wirklich unglaublich, was die Leute so alles entsorgen.

Müll im Rhein

Wie viele Helfer engagieren sich in eurer Gruppe?

Der harte Kern sind ca. 10 Leute, die zum Großteil aus Zons sind. Es kommen aber auch immer wieder neue Helfer dazu. Es ist wirklich schön welch unterschiedliche Menschen man hier kennenlernt.  Unsere älteste Mitstreiterin ist 82 Jahre und der absolute Hammer. Sie gehört auch zum harten Kern. Bei den größeren Events sind es meist 30 bis 40 Personen.

Welches Potenzial siehst du in der Vernetzung der Initiativen?

Es ist schön, das sich überall Leute zusammen finden, um auf die Vermüllung aufmerksam zu machen und auch etwas dagegen tun.  Ich habe über diverse Gruppen schon viele Helfer bei unseren Clean Ups gefunden.  Es ist sehr beeindruckend, dass dies auf der ganzen Welt so funktioniert. Selbst in meiner alten Heimat Fuerteventura engagieren sich derweil mehrere Gruppen.

Reifen im Rhein

Was ist deine Vision für unsere Welt in Bezug auf Müll?

Ich hoffe das wir dazu Beitragen können die Menschen wach zu rütteln,  damit endlich ein Umdenken stattfindet.

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Wenn du ein Produkt von heute auf morgen verbieten könntest – welches wäre es?

Ich würde die Coffee To Go Becher verbieten. In Deutschland werden in jeder Stunde ca. 320.000 Kaffeebecher weggeworfen. Die Erhebungen der Deutschen Umwelthilfe haben dies herausgefunden. Was mir allerdings wichtiger wäre, ein Europa weites Pfandgesetz, allerdings mit viel höheren Pfandgebühren. Und nicht nur auf Flaschen.

Hast du noch eine Nachricht an unsere Cleanup Network Leser?

Lasst euch nicht unterkriegen, auch wenn es manchmal zum Verzweifeln ist. Nur gemeinsam sind wir stark.

 

Vielen Dank Karin für deinen Einsatz für die Umwelt und damit für uns alle! Wenn ihr in der Nähe von Dormagen lebt, dann schließt euch doch an. Auf Facebook könnt ihr der Gruppe beitreten.

Cleanups, Fluss, Dormagen


Thomas Venugopal

Auf Cleanup Network setze ich meine berufliche Erfahrung im Online-Geschäft ehrenamtlich und gemeinnützig ein, um meine Mitmenschen für das Thema Vermüllung zu sensibilisieren und mobilisieren. Der Netzwerkgedanke ist der Kern dieser Plattform. Daher freue ich mich über jede Form der Kontaktaufnahme.

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