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schwalmtal räumt auf gruppenfoto

Schwalmtal räumt auf – und wird Netzwerkpartner

Zwei junge Frauen packen es an. So könnte man das Engagement von Alyssa und Franziska zusammenfassen. Sie veranstalten Putzaktionen in ihrer Heimatort und bekommen viel Zuspruch. Wie das entstanden ist, lest ihr in unserer Kurzvorstellung unseres neuen Netzwerkpartners.

Wie kam es zu der Initiative “Schwalmtal räumt auf”?

kit putzaktion mit bollerwagen

Alyssa und Franzi: In einer lokalen Facebook-Gruppe kam die Frage von Birgit Sroka/Ose Mont (Lokalmagazin Schwalmtal), ob es wieder einmal einen Frühjahrsputz wie es ihn vor Jahren schon mal gab, geben wird. Franzi und ich erinnerten uns daran, zu Grundschulzeiten teilgenommen zu haben und meldeten uns freiwillig, ihn wieder zu organisieren. Er sollte parallel zum Gewerbefest stattfinden, deshalb blieben uns nur 3 Wochen für die Organisation dieses ersten wieder ins Leben gerufenen Frühjahrsputz. Die Resonanz war super, einige Kindergartengruppen, Schulklassen, Vereinsgruppen und Nachbarschaften machten mit, aber auch ein paar Privatpersonen mit Familie oder Freunden. Weil wir oft gefragt wurden, was wir denn putzen würden, haben wir uns nach dieser ersten Aktion entschlossen, es umzubenennen. Seitdem räumt Schwalmtal auf, statt zu putzen. ?

Wer organisiert die Veranstaltung und wer ist die Zielgruppe?

Alyssa Linnemann und Franziska Malo aus Schwalmtal

Alyssa und Franzi: Franziska Malo und ich (Alyssa Linnemann) kümmern uns um die Organisation, Einladungen und Werbung. Unterstützt werden wir vom Schwalmtaler Bauhof, der uns Handschuhe und Müllsäcke zur Verfügung stellt und Müllsammelstellen einrichtet. Unsere Zielgruppe sind alle Schulen, Kindergärten, Vereine, Gruppen, Nachbarschaften und jede Privatperson aus Schwalmtal.

Gibt es schon eine nächste Putzaktion?

Alyssa und Franzi: Ja, der Termin wird 27. – 29. März 2020 sein. Der 27. ist dann wieder für die Schulen und Kindergärten und das Wochenende 28./29. für alle anderen reserviert. Jeder kann dann sammeln gehen, wann er Zeit hat und so viel Zeit investieren, wie es ihm/ihr wert ist. Der Müll wird am Montag an den eingerichteten Sammelstellen abgeholt. Ich hoffe, dass wir in 2020 noch mehr Rückenstärkung durch die Gemeindeverwaltung bekommen, die schließlich in diesem Jahr 50-jähriges Bestehen feiert und zu dem Anlass zahlreiche Menschen aus der Umgebung einlädt. Da sollte es doch besonders sauber sein!

Mit wem arbeitet ihr zusammen?

müll auf bauhof

Alyssa und Franzi: Wir arbeiten mit dem Bauhof der Gemeinde Schwalmtal (Einrichtung der Sammelstellen, zur Verfügung stellen von Handschuhen und Müllsäcken, Müllabholung) zusammen. Unterstützung gab es bisher auch von lokalen Supermärkten in Form von Äpfeln und Bananen für die Kindergartenkinder. Wir sind natürlich offen und dankbar für weitere Unterstützungen aus den ansässigen Unternehmen. Am besten aber in Form von eigenen Aufräumtrupps!

Initiatoren unterstützen

Lokale Unternehmen, die die der Aktion „Schwalmtal räumt auf“ unterstützen möchten, können neben eigenen Teilnehmer-Teams auch ihre finanzielle Unterstützung beisteuern. Bitte kontaktieren Sie dazu: Alyssa Linnemann, alyssa.linnemann@outlook.de

Wo siehst du die Stadt Schwalmtal hinsichtlich der Vermüllung in zehn Jahren?

Alyssa und Franzi: Es muss besser werden. Es gab bereits einen Antrag des SPD-Ortvereins auf Optimierung der Mülleimer im Ortskern, der von der Gemeinde „abgeschmettert“ wurde. Wir möchten uns aber dafür einsetzen, dass hier etwas getan wird und mehr Mülleimer platziert werden und bisherige optimiert werden. Denn sie sind oft zu klein und oben komplett offen, sodass der Müll herausfallen oder von Vögeln herausgenommen werden kann. Denn wir meinen, mit besseren und mehreren Mülleimern kann ein ganzer Teil des Mülls in der Natur verhindert werden.

Wie kann man alle Gesellschaftsschichten für dieses Thema begeistern?

Alyssa und Franzi: Gute Frage. Uns war es wichtig, dass es vor allem in den Schulen und Kindergärten diese Aufräumaktionen wieder stattfinden, um die Kids in jungen Jahren für das Thema zu sensibilisieren. Ansonsten kann Aufklärung, inwiefern der Müll jeder Person selbst schadet, helfen, denke ich. Aber am einfachsten erreicht man natürlich Menschen, die schon sensibel für Umwelt- und Naturschutzthemen sind. Aber eben auch Kinder!

Hast du Ideen, wie man das Müllproblem an der Wurzel packen kann?

Alyssa und Franzi: Ich persönlich bin für Müllvermeidung – also am besten dort, wo er „entsteht“. Produkte müssen weniger oder ökologisch besser verpackt werden. Produkte wieder mit lebenslanger Haltbarkeit produziert werden und Wegwerfprodukte so teuer werden, dass sich nachhaltige Alternativen einfach wieder lohnen. Ich denke, dass wir da auf einem guten Weg sind, weil Nachhaltigkeit, Mehrweg, Müllvermeidung usw. gerade riesige Themen sind, die kaum an einem vorbeigehen können. Wenn jetzt noch die Hersteller, Händler und Gesetzgeber alle noch intensiv an den Themen arbeiten, wird sich einiges ändern können. Ich hoffe, dass z. B. meine Söhne (fast 3 und fast 1) und mit ihnen ihre gesamte Generation eine Grundsensibilität für diese Themen entwickelt und einfach alles besser machen.

“Schwalmtal räumt auf” auf Instagram

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Hast du eine Nachricht an unsere Cleanup Network Leser?

Alyssa und Franzi: Stellt euch mal vor, jeder Mensch allein in Europa, würde beim Einkauf auf Obsttüten, Einkaufstüten und Produkte die mehr aus Verpackung, als aus Lebensmittel bestehen, verzichten (z. B. Quetschies). Jeder würde seinen Müll und seine Zigarettenstummel in den Mülleimer werfen und mindestens einmal pro Woche vegetarisch essen. Wenn dann noch auf unnötige Fahrten mit dem Auto verzichtet werden würde – was würde an Müll, Energie und Ressourcen eingespart werden können. Ohne, dass jemand seinen Lebensstil komplett ändern muss. That´s it.


Liebe Alyssia, liebe Franzi, vielen Dank für eure Arbeit und eure Zeit! Wer sich davon nun motiviert fühlt und aus der Ecke kommt, der besucht am besten die Facebook-Gruppe und wird Fan der Facebook-Seite.

Stadt, Mülleimer, Schwalmtal


Thomas Venugopal

Auf Cleanup Network setze ich meine berufliche Erfahrung im Online-Geschäft ehrenamtlich und gemeinnützig ein, um meine Mitmenschen für das Thema Vermüllung zu sensibilisieren und mobilisieren. Der Netzwerkgedanke ist der Kern dieser Plattform. Daher freue ich mich über jede Form der Kontaktaufnahme.

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