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Tabakindustrie soll für Entfernung von Zigarettenkippen zahlen

Erst vor einigen Tagen habe ich mich gefragt, warum Zigarettenkippen nicht zu Einwegplastik gezählt werden. Denn laut eines Professors für biologische Chemie und Physik innerhalb meines Bekanntenkreises, sind die herkömmlichen Zigarettenfilter als Kunststoff zu bezeichnen. Laienhaft und zusammengefasst ausgedrückt, ist das deswegen, weil die Celluloseacetat – das Ausgangsmaterial für Zigarettenfilter – chemisch so extrem bearbeitet wird, dass man es als Kunststoff bezeichnen müsse. Es weist die gleichen Eigenschaften wie Mikroplastik auf, es zersetzt sich nur langsam in kleine Teile und gelangt in unsere Nahrungskette. Daher mach es Sinn, dieses Produkt mit Auflagen zu belegen. 

Nun also spricht doch mal eine Politikerin, nämlich Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD), aus, was ausgesprochen werden muss.

“Wer Wegwerfartikel wie Zigaretten herstellt, wird künftig mehr Verantwortung für den Müll übernehmen müssen. So könnte die Zigarettenindustrie zum Beispiel an den Kosten für die Reinigung von Stränden oder Parks beteiligt werden.”

Der Schritt der Kostenbeteiligung würde aber nicht genügen. Man müsse „weltweit zu drastischeren Mitteln greifen als bisher“, sagte die Umweltministerin.”

Wer einmal bei einem Cleanup mitgemacht hat, weiß, dass Zigarettenfilter der in der Umwelt häufigst vorkommende Müll ist. Jedes 3. Stück Plastik in den Ozeanen ist ein Zigarettenfilter. Jetzt ist es natürlich so, dass das nur einer von vielen weiteren Maßnahmen sein kann. Ich bin gespannt, welche Maßnahmen noch ergriffen werden, denn auch der Konsument muss mit in die Verantwortung genommen werden. Und Unternehmen wie die SSB in Stuttgart oder die Deutsche Bahn müssen entsprechende Möglichkeiten zur Entsorgung anbieten – sprich Aschenbecher. Schauen wir, wo die Reise hingeht und wie die Tabakindustrie reagieren wird. Wahrscheinlich mit IQOS – vom Regen in die Traufe.


Thomas Venugopal

Auf Cleanup Network setze ich meine berufliche Erfahrung im Online-Geschäft ehrenamtlich und gemeinnützig ein, um meine Mitmenschen für das Thema Vermüllung zu sensibilisieren und mobilisieren. Der Netzwerkgedanke ist der Kern dieser Plattform. Daher freue ich mich über jede Form der Kontaktaufnahme.

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