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BUND Stuttgart

BUND Stuttgart wird offizieller Netzwerkpartner

Liebe Freunde der Nachhaltigkeit, endlich bekommen wir wieder Zuwachs. Es lag weniger daran, dass wir keine Anfragen erhalten hätten, sondern an einem akuten Posteingangsstau. Umso mehr freuen wir uns den BUND Stuttgart in unseren Reihen begrüßen zu dürfen! Hier kommt auch schon direkt das Interview, welches ich mit Thea führen durfte.

Wofür steht der BUND?

Thea: Der BUND arbeitet auf allen Ebenen und wird von mehr als 650.000 Menschen unterstützt: Bundesweit gibt es über 2.000 ehrenamtliche BUND-Gruppen, die direkt in ihrer Region die Themen anpacken, die dort wichtig sind. Pflege von Naturschutzflächen, Mobilisierung gegen Massentierhaltungsanlagen oder Aufklärungsarbeit mit Kampagnen sind dabei nur ein Teil. Der BUND engagiert sich – zum Beispiel – für eine ökologische Landwirtschaft und gesunde Lebensmittel, für den Klimaschutz und den Ausbau regenerativer Energien, für den Schutz bedrohter Arten, des Waldes und des Wassers und für die Verkehrswende. Er ist einer der großen Umweltverbände in Deutsch­land.

Wie organisiert sich der BUND Stuttgart?

BUND Stuttgart Bäume gießen

Thea: Der Kreisverband Stuttgart wird durch einen Vorstand von 8 ehrenamtlichen Mitarbeitern und einer Kreisgeschäftsführerin organisiert. Hinzu kommen noch ein bis zwei Bundes Freiwillige die dann die regelmäßige Stellung in dem Verband halten. Außerdem wird der Verband mit ca. 70 freiwilligen Aktiven unterstützt, die bei Verschiedenen Projekten mithelfen.

Welche konkreten Änderungen wünscht du dir in der Stadt Stuttgart hinsichtlich der Vermüllung?

Kaffeebecher bringen Mülleimer zum überquellen

Thea: Ich wünsche mir eine Reduzierung des Verpackungsmülls in Stuttgart mittels einer Steuer auf Einwegverpackungen, in denen Essen und Getränke zum Mitnehmen („to-go“) angeboten werden. Die Stadt kann damit Einnahmen generieren, die direkt zur städtischen Reinigung verwendet werden kann.
Alternative Müllvermeidungsstrategien wie Mülltrennung, Recycling oder Kompostierung lassen sich im öffentlichen Raum nicht umsetzen. Deshalb halten wir eine solche Steuer nach dem Tübinger Vorbild für sinnvoll, um Verpackungsmüll zu vermeiden. Auch wird eine solche Steuer dazu führen, dass Mehrwegsysteme seitens der Gastronomie aufgebaut werden und der to-go-und Liefertrend umweltfreundlicher gestaltet wird. Restaurants können zum Beispiel auch Mehrweg-Vesper-boxen mit einem angemessenen Pfand aushändigen.
Darüber hinaus würde ich mir wünschen, dass in Schulen und vielleicht auch auf Plakaten im öffentlichen Raum mehr auf die richtige Mülltrennung und vor allem auf die Müllvermeidung hingewiesen wird, da viele Menschen hier gar nicht wissen, wie wichtig das ist und auch welcher Müll wohin gehört.
Von der Bundesregierung fordern wir, dass nur noch Einwegverpackungen zugelassen werden, die auch 100% recyclingfähig sind. Die Mehrwegquote von 70 Prozent für Getränkeverpackungen muss konsequent durchgesetzt werden. Über Getränkeverpackungen hinaus müssen verbindliche Mehrwegquoten auch für Verkaufs-, Transport- und Versandverpackungen festgelegt werden. Ebenso muss eine Besteuerung von Erdöl sowie Erdgas zur Herstellung von Kunststoffen eingeführt werden.

Wie sieht eure Arbeit mit der Stadt Stuttgart aus?

Thea: Wir arbeiten punktuell mit dem Gartenamt und Umweltamt zusammen und sind im Waldbeirat vertreten.

Wo siehst du die Schnittstellen zum Cleanup Network?

Thea: Die Schnittstellen zum Cleanup Network ist unserer Meinung nach, die aktive Zusammenarbeit mit den Menschen für ein schöneres, ökologischeres und sauberes Stuttgart. Für uns steht zwar der Naturschutz an erster Stelle, dieser ist jedoch ohne ein Clean-up von Müll nicht möglich.

Wie kann man alle Gesellschaftsschichten für dieses Thema begeistern?

Thea: Die Vermüllung und die damit einhergehenden Umweltschäden betreffen jeden, nur nicht jeder ist sich dessen bewusst. Hier möchte ich auch wieder stark an die Schulbildung appellieren. In jeder Schule muss es ein Mal im Jahr eine Aufklärungswoche geben, in der die Schüler darüber unterrichtet werden, wo der Müll hinkommt, wie exzessive unser Konsum ist und wie wir hier vielen Dingen entgegenwirken können. Die Schüler können durch Vorträge und anschließende Projekte lernen, was für eine Auswirkung ihr Handeln hat und so auch darauf vorbereitet werden neue Lösungen zu finden, denn das wird schließlich in der Zukunft ein großes Thema sein. Umso mehr Menschen sich dessen bewusst sind, umso schneller wird sich etwas ändern. Für die Erwachsenen sollte es ebenfalls Aufklärung geben, z.B. als Werbeplakate oder Info- Tage in jedem Stadtteil.

Welche Themen beschäftigen euch aktuell?

bund stuttgart lebensmittelverschwendung

Thea: Aktuell beschäftigen wir uns hier in Stuttgart mit einigen Dingen. Wir bieten immer wieder „Plastik-frei Leben“ Workshops an. Hier lernt man nicht nur alternative Produkte zu finden oder selbst herzustellen, sondern auch über die Schadstoffe die durch Plastik in die Umwelt gelangen. Wir betreuen z.B. 13 Schmetterlings-wiesen in ganz Stuttgart verteilt. Wir setzten uns weiterhin für den Klimaschutz ein, denn auch hier kann man sehen wie der heiße, trockene Sommer die Erde rissig machte und wie wichtig die kühlende Luft der Bäume ist. Durch die Corona-Krise sind immer mehr Menschen auch mit ihren Mountain Bikes in den Wald gefahren und oft einfach quer durch gedüst. Dies ist jedoch für den Wald und seine Bewohner ein großer Stressfaktor, den wir mit einer Regulierung der Mountain Bike Trails, wieder aufheben wollen. Natürlich steht bei uns auch die Verbesserung von Rad- und Fußwegen ganz oben auf der Liste. Neben einer Erweiterung und Verbesserung des ÖPNV, ist dies essentiell um ein klimafreundliches und somit auch ein menschenfreundliches Stuttgart zu schaffen.

Wie kann man bei euch mithelfen?

Thea: Wir heißen freiwillige Aktive immer herzlich Willkommen. Wenn man an einer bestimmten Aufgabe interessiert ist oder auch einfach so in der Freizeit ein wenig helfen möchte, haben wir verschiedene Aufgabenbereiche wo wir immer Hilfe gebrauchen können. Ruf uns einfach an oder schreib eine E-Mail über unsere Website. Wir können dann gerne einen Termin finden und schauen welche Aufgaben am besten zu dir passen würden.

Hast du noch eine Nachricht an unsere Cleanup Network Leser?

Thea: Engagiert euch weiterhin für das Gute in der Welt, seid die Veränderung die ihr sehen wollt und zeigt Liebe und Verständnis, denen gegenüber die dies noch nicht tun, denn auch das ist nur eine Chance für sie, noch mehr zu wachsen.

Stuttgart, Ehreanmt


Thomas Venugopal

Auf Cleanup Network setze ich meine berufliche Erfahrung im Online-Geschäft ehrenamtlich und gemeinnützig ein, um meine Mitmenschen für das Thema Vermüllung zu sensibilisieren und mobilisieren. Der Netzwerkgedanke ist der Kern dieser Plattform. Daher freue ich mich über jede Form der Kontaktaufnahme.

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