Die Stadt Frankfurt wird mit #cleanffm Netzwerkpartner
Das Cleanup Network wächst täglich um weitere Mitstreiter, die für eine saubere Welt kämpfen. Neu dabei: Frankfurt. Die Stadt Frankfurt das Projekt #cleanffm ins Leben gerufen, womit sie gezielt ihre Bürger sensibilisieren möchte. Ich habe mit einer der Verantwortlichen der Stadt Frankfurt gesprochen. Von diesem Engagement können sich andere Städte eine Scheibe abschneiden – so viel steht fest.
Über Instagram bin ich auf das Projekt cleanffm aufmerksam geworden. An Frankfurt kommt man quasi nicht vorbei, wenn man sich mit dem Thema “Saubere Stadt” beschäftigt. Nicht, dass es die sauberste Stadt Deutschlands wäre, sondern weil man sich dort ernsthafte Gedanken macht, wie man die Gesellschaft für das Thema Vermüllung sensibilisieren kann. Hier gibt’s das Interview mit Cindy Lübker.
Wer bist du und welche Position hast du bei #cleanffm?
Mein Name ist Cindy Lübker. Ich bin seit Mai 2018 bei der Stabsstelle Sauberes Frankfurt der Stadt Frankfurt am Main und betreue das Projekt #cleanffm als Projektmanagerin.
Wie kam die Stadt Frankfurt auf #cleanffm?
Aufgrund des geänderten Freizeit- und Nutzungsverhalten der Bürger*innen erwuchs die Notwendigkeit. Gründe dafür sind mehr Aufenthalte im öffentlichen Raum, mehr „Umverpackungen“ und das „Feiern“ im öffentlichen Raum ohne offiziellen Veranstalter.
Im Rahmen einer von zahlreichen Stadtreinigungsunternehmen in Auftrag gegebenen Studie wurden im Herbst 2016 das Littering-Verhalten und potenzielle Interventionsmaßnahmen untersucht. Dabei bestätigen sich frühere Ergebnisse: Die Altersgruppe der jungen Erwachsenen (21–30 Jahre) versündigt sich am häufigsten, Jugendliche (bis 20 Jahre) belegen den 2. Platz, schätzen aber ihr eigenes Littering- Verhalten signifikant schlechter ein als die Probanden aller anderen Altersgruppen. Litterer befürworten vor allem situationsbezogene Maßnahmen. Sensibilisierende und erzieherische Maßnahmen werden für sinnvoll gehalten, wenn sie nicht sie selbst betreffen. In Frankfurt sprach man sich zudem stärker dafür aus, für Kampagnen das Internet und soziale Medien wie Facebook und YouTube zu nutzen, um speziell junge Menschen anzusprechen. Humorvolle Kampagnen haben einen signifikant höheren Effekt als autoritäre Kampagnen, die überwiegend abgelehnt werden, anders als umweltorientierte Kampagnen, die die höchste Erfolgsquote haben – aus diesem Grund gibt es #cleanffm.
Wie lange hat es von der Idee zu cleanffm bis zum ersten Facebook-Post gedauert und wie gestaltete sich der Prozess?
Die Idee entstand am 28. Februar 2017 und die Kampagne startete am 13. Juni 2017.
Ist das Konzept auf andere Städte übertragbar und worauf sollte man achten?
Ja, das Konzept ist übertragbar. Wichtig ist eine sehr gute Evaluation, da unterschiedliche Zusammenhänge und Wirkungen je nach Stadtteilausrichtung berücksichtigt werden müssen.
Der aktive Instagram-Account von #cleanffm
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Welche Rolle spielen lokale Unternehmen in eurem Gesamtkonzept?
Wir freuen uns über die Unterstützung von lokalen Unternehmen, denn Sauberkeit ist ein Thema, welches sich an jeden richtet. Lokale Unternehmen können uns ganz einfach unterstützen, indem Sie Abfallbehälter für ihre Kunden bereitstellen. #cleanffm arbeitet auch mit der Gum Wall zusammen, um Einkaufsstraßen kaugummifrei zu gestalten. Darüber hinaus sind wir immer offen für gemeinsame Cleanups.
Wie handhabt die Stadt Frankfurt das Zigarettenproblem an Haltestellen?
(Anm. d. Red. In Karlsruhe gibt es ein Nichtrauchgebot und trotzdem Aschenbecher, in Stuttgart heißt es, dass die Mülleimer an den Haltestellen nur für die Papiertickets seien und es generell ein Rauchverbot an Haltestellen gäbe – was aber unter freiem Himmel nicht durchzusetzen ist- Mehr dazu in unserem Artikel “Aschenbecher an Haltestellen“).
Für Haltestellen ist die VGF in Frankfurt am Main zuständig. Unser Problem sind eher die Schulen und das Umfeld. Die Schüler*innen dürfen auf dem Schulhof selbst nicht rauchen und gehen dafür auf die Straße. Nicht immer stehen hier Aschenbecher bereit oder selbst wenn, werden diese leider nicht genügend genutzt.
Welches Potenzial siehst du in der Vernetzung der Initiativen?
Durch das Nutzen von Synergien können das Cleanup Network und #cleanffm sich gegenseitig unterstützen und gemeinsam am Thema „Sauberkeit“ arbeiten und die Menschen für Cleanups begeistern.
Ist eine saubere Stadt überhaupt möglich?
Ja, treu nach dem Motto: „Einer für alle, alle für unser Frankfurt“. Mit der Hilfe von allen Bürger*innen schaffen wir gemeinsam eine saubere Stadt.
Mehr zu #cleanffm
Die Stadt Frankfurt ist breit aufgestellt. Neben Facebook, Instagram ist #cleanffm auch auf Twitter, YouTube und der Nachbarschaftsplattform nebenan.de vertreten.
Iris Füg
Gestern unternahm ich einen Spaziergang von Vaihingen nach Möhringen. Dort sah ich eine junge Frau, die vor einer Schule Müll einsammelte. Da sie sehr professionell ausgesteattet war, sprach ich sie an. So erfuhr ich von der cleanup Bewegung. Heute bin ich schon online und habe mich für den Newsletter registriert. Da ich schon länger ein sogenannter Aufheber bin, kann ich mich sehr für diese Bewegung begeistern und würde gerne auch mitmachen.