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Dogs for Future – auch Tiere profitieren vom Müllsammeln

Erst dachte ich, das sei ein Witz. Ich erhielt eine E-Mail mit dem Betreff “Cleanup Initiative dogsforfuture”. Was sich auf den ersten Blick wie Satire anhört, ist bei genauerer Betrachtung, genau das, was wir fördern möchten: Menschen zusammenbringen, Communities fördern, Wissenstrasfer vorantreiben. Auch Gassigeher sind eine eigene Community. Sie halten sich oft in der Natur auf, sehen so zwangsläufig den Müll und Hunde – aber auch andere Tiere – verletzten sich an Scherben, sterben an Plastikmüll im Magen oder strangulieren sich an Verpackungsmüll. Warum also nicht bei der Gassigeh-Runde ein paar Müllteile einsammeln? Das Gleiche haben sich Magnus und sein  Team gedacht. Jetzt wird dogsforfuture Netzwerkpartner. Das Interview habe ich mit Magnus geführt.

Wie kam es zu der Initiative “dogsforfuture”?

Magnus: Wir sind eine nachhaltige Marketingagentur und haben einen Bürohund. “Klärchen” AKA “Agenturhund_K” ist auf unseren Social-Media-Accounts aktiv. Dort posten wir Themen rund um Ökologie, Nachhaltigkeit und … eben Hundethemen. Beim Gassigang kommt man Tag für Tag raus und sieht die Menge an herumliegendem Müll. Also dachten wir: sowieso draußen, gebückt wird sich auch beim Aufsammeln des Hundekots – warum nicht einfach noch einen Behälter mitnehmen und den herumliegenden Abfall einsammeln. Vom benutzten Tempotaschentuch bis zur Zigarettenkippe, von der Bananenschale bis zur Fahrkarte. Geboren war der Cleanupdog und die Cleanupdog-Challenge. Wir wollen damit gezielt Hundebesitzer ansprechen, zusätzlich zu den anderen Initiativen, wie Beach Cleaner, Upzigle, Ploggingaktionen etc. Denn wie gesagt, Hundebesitzer sind täglich sowieso mehrmals draußen und können nebenbei noch Aufmerksamkeit für Müllproblematik schaffen.

Wieso sollten ausgerechnet Gassi-Geher Müll aufsammeln?

Müll Tierschutz dogs for future

Magnus: Hunde müssen jeden Tag mehrmals Gassi gehen. Der Zweibeiner am anderen Ende der Leine ist auch immer dabei und braucht manchmal auch Beschäftigung … Im Ernst: auf jedem Gassigang sieht man Abfall und Müll in der Gegend herumliegen, seien es Zigarettenstummel, Kronkorken, Scherben, Essensreste, Plastikverpackungen und so weiter. Das verdreckt die Umwelt und kann für Hunde, die zum Teil einfach alles Gefundene fressen wollen, gefährlich sein.
So ergibt sich eine tolle Möglichkeit für Hundebesitzer, ihre Nachbarschaft/Gassi-Routen für sich/den Hund und Gesellschaft sauber zu halten. Da Hundebesitzer ja auch oft gemeinsam Gassi gehen oder sich unterwegs treffen, können auch gemeinsam CleanUpDog-Aktionen gestartet und dokumentiert werden.

Ist euer Cleanup-Dog eine Hilfe beim Müllsammeln?

Magnus: Ja, Klärchen mit ihrer Schnüffelnase ist super im Müll aufspüren – sie stürzt sich auf jeden herumliegenden Abfall. Und wir am anderen Ende der Leine sammeln ihn dann auf.

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Geht es dir ausschließlich um konkreten Umweltschutz oder verbirgt sich eine größere Message hinter deiner Initiative?

Magnus: Wenn jeder in seinen Alltag kleine Säuberungsaktionen einbaut, werden Passanten, Nachbarn oder andere Gassigeher aufmerksam. Und so hoffentlich das Mindset im Umgang mit Natur und Umwelt allgemein und beim Thema Müll im Speziellen verändert. Auf lange Sicht sollte es dann klappen, dass Menschen ihren Müll nicht mehr einfach in die Natur oder auf die Straße werfen. Wir werden immer wieder beim Cleanup-Gassigang darauf angesprochen, was wir da tun.

Wie kann man alle Gassigeher für dieses Thema begeistern?

 

Magnus: Indem wir es vorleben, machen wir die Menschen in unserem Umfeld aufmerksam. In den Social-Media-Kanälen ist Klärchen unter @agenturhund_k und @dogsforfuture bzw. auf Instagram unter @dogs4future aktiv. Jetzt brauchen wir viele Multiplikatoren, die die Idee super finden und sie in die Welt tragen.

Kannst du uns Möglichkeiten nennen, den Hundekot nachhaltig – also ohne Plastik – zu beseitigen?

Magnus: Ja, es gibt hier verschiedene Möglichkeiten, zum Beispiel Kotbeutel aus Biokunststoff (BioBag), oder das Poopick aus Recyclingpapier. Wichtig ist vor allem, dass der eingesammelte Kot dann nicht einfach – wie man leider häufig sieht – irgendwo an den Wegrand hingeschmissen wird, sondern in Abfalleimer oder Tonnen geworfen wird. Allerdings muss der Kot in den Restmüll, denn auch Hunde können Krankheiten durch den Kot verbreiten, daher sollte Kot generell nicht in den Biomüll.

Hast du Ideen, wie man das Müllproblem an der Wurzel packen kann?

Magnus: Menschen bewusst machen, dass Müll, der in der Natur landet, auch für sie selbst irgendwann Konsequenzen hat. Zum Beispiel auf die Gesundheit (Mikroplastik) oder das Klima. Ein Ansatz, der schneller etwas bewirken würde: Empfindlich hohe Strafen und konsequente rechtliche Verfolgung von Straftaten, die mit Umweltverschmutzung zu tun haben. Das fängt übrigens schon damit an, Autofahrern, die lässig ihre Zigarettenkippe aus dem Fenster schnippen, wirklich einen Strafzettel zu verpassen! Oft sind Menschen ohne Umweltbewusstsein und Sensibilität für ihre Umgebung nur durch Geld als Anreiz bzw. Abschreckung zu motivieren. Hohe Geldstrafen würden genau bei diesen Menschen wirksam ansetzen.

Hast du noch eine Nachricht an unsere Cleanup Network Leser?

Magnus: Ihr alle macht so wertvolle ehrenamtliche Arbeit! Ihr inspiriert andere Menschen und macht immer mehr Menschen für die Themen Umwelt und Natur sensibel. Zu sehen, wie an vielen Orten auf den unterschiedlichsten Arten für unsere Erde gekämpft wird und Aufmerksamkeit geschaffen wird, ist einfach nur toll und gibt Hoffnung.


Vielen Dank, Magnus, dass du dich so engagierst! Das ist ein wertvoller Beitrag zur Transformation unserer gemeinschaftlichen Haltung.

Tiere, Nuernberg


Thomas Venugopal

Auf Cleanup Network setze ich meine berufliche Erfahrung im Online-Geschäft ehrenamtlich und gemeinnützig ein, um meine Mitmenschen für das Thema Vermüllung zu sensibilisieren und mobilisieren. Der Netzwerkgedanke ist der Kern dieser Plattform. Daher freue ich mich über jede Form der Kontaktaufnahme.

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