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“Dreck weg, Koblenz!” tritt unserem Netzwerk bei – und erklärt, warum Cleanups sinnvoll sind

Da ist es wieder passiert! Ich surfe auf Instagram und entdecke einen interessanten Kanal: Dreck weg, Koblenz!. Mein geschultes Auge hat sofort erkannt, dass hier jemand sein Handwerk versteht. Keine Frage, hier muss genetzwerkt werden! :) So habe ich mit Malte – dem Organisator der Initiative – einige Nachrichten geschrieben. Dabei habe ich einige interessante Dinge von Malte erfahren.

Malte, stell dich doch kurz vor. Wer bist, was machst du, und warum organisierst du “Dreck weg, Koblenz!”?

Hi Thomas, seit 12 Jahren lebe ich mit meiner Frau Anika und Mops Laser Disco in Koblenz direkt am Rhein und arbeite unmittelbar an der Mosel in einer Digital Agentur als Marketing Manager. Ich liebe es unter anderem, die Zeit draußen zu verbringen, am liebsten entweder in Koblenz mit der Familie und Freunden. Gern bin ich aber zum Surfen und Wandern unterwegs.

Wer hilft dir und was sind das für Menschen?

Die Freunde und Unterstützer der Umweltinitiative sind kunterbunt gemischt. Bei uns packen Kinder an genauso wie Erwachsene. Interessanterweise sind es schon recht viele Menschen, die sich in Koblenz und der Region für die Umwelt stark machen. Neben den Ortsverbänden der etablierten Umweltorganisationen gibt es eine Vielzahl an Bürgern der Stadt, die schon lange für den Naturschutz aktiv sind. Mit Dreck weg, Koblenz! vernetzen wir uns und gewinnen zudem aber auch eine Vielzahl an neuen Interessenten und Anpackern. Das ist toll.

[socialpug_tweet tweet=”Es geht uns neben dem Sammeln von Müll primär darum, Menschen zu sensibilisieren und für den Umweltschutz zu begeistern. #cleanups #umweltschutz” display_tweet=”Es geht uns neben dem Sammeln von Müll primär darum, Menschen zu sensibilisieren und für den Umweltschutz zu begeistern.” style=”5″]

Wie kann man Cleanups so nutzen, dass man nachhaltig etwas bewirkt?

Die Cleanups sind natürlich wichtig und machen Spaß, weil man in der Gruppe unterwegs ist. Das motiviert, man tauscht sich aus. Unsere Erfahrung in Koblenz ist, wie vor allem wie beim World Cleanup Day 2018, dass man in der Gruppe eine deutlich größere Aufmerksamkeit erzielt. Man kommt mit so vielen fremden Menschen ins Gespräch, die die Aktivitäten noch nicht kennen. Wir haben es erlebt, dass dadurch ganz spontan noch mehr Helfer dazu kamen. Das beflügelt natürlich.Es geht uns neben dem Sammeln von Müll primär darum, Menschen zu sensibilisieren und für den Umweltschutz zu begeistern.

Müll in der Natur in Koblenz

Ihr habt schon viele Partnerschaften. Wie ist es dazu gekommen und wie schützt ihr eure Unabhängigkeit?

In der Region verfüge ich seit einigen Jahren über ein recht umfangreiches Netzwerk. Und da das Thema Umwelt vielen am Herzen liegt, braucht man keine große Überzeugungskraft mehr, um für das wichtige Thema zu werben. Es kommen aber auch kleinere Unternehmen auf uns zu, die uns sagen, dass sie uns gerne unterstützen wollen. Wir haben zu diesem Zweck interne Guidelines, die uns einen Rahmen abstecken. Ich glaube aber auch, dass selbst potenzielle Sponsoren ohne authentischen Hintergrund für die Sache über so viel Sensibilität verfügen, dass eine Kooperation allein von ihrer Seite aus ausgeschlossen werden kann.

Amüsant fand ich es, als sich die Jugendabteilung einer Partei bei uns meldete, um beim World Cleanup Day 2018 mit helfen zu wollen. Nach unserem Hinweis, dass sie privat gerne mit dabei sein dürften, wir aber keine Plattform seien für politische Werbung, haben wir von den vermeintlich Interessierten nie wieder etwas gehört … Andere Parteimitglieder sind bei uns gemischt vertreten – da geht es aber rein um den Umweltschutz, Business bleibt außen vor. Das gefällt mir sehr. So kommen wir in keinen wirklichen moralischen Konflikt.

Social Media ist für unsere Arbeit wichtig, aber bedeutet viel Aufwand. Wie bekommst du das mit deinem Beruf in Einklang?

Das ist natürlich ein Balanceakt. Ich habe aber das Glück, dass Online-Marketing und Social Media ohnehin meinen Job ausmachen. So geht mir vieles vielleicht schneller von der Hand als vermutlich meinen anderen Initiativen-Kollegen. Vieles verlagert sich daher entweder auf die sehr frühen Morgenstunden oder dann auf den Feierabend beziehungsweise das Wochenende.

Bilder des Instagram-Accounts:

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Was hältst du davon, dass sich die Cleanup-Initiativen vernetzen?

Das ist großartig. Klar, der Austausch ist schon jetzt da, so wie mit euch. Man hält sich auf dem Laufenden, gerade was Gesetzgebungen oder ähnliches angeht – und man unterstützt sich ebenso bei der Eventplanung wie auch -durchführung. Letzten Endes geht es immer um eine Sache – unsere Umwelt. Von ihr ist alles abhängig. Auch in Bezug auf Petitionen ist das Networking elementar. Gemeinsam kann man deutlich mehr Reichweite generieren und ohne Zweifel auch mehr Druck ausüben. Aus diesem Grund ist das Netzwerk immens wichtig.

Wenn du ein Produkt von heute auf morgen verbieten könntest, welches wäre es?

Uns ist es mit Dreck weg, Koblenz! ja wichtig, nicht nur zu Events die Handschuhe anzuziehen und Müll zu sammeln. Hauptansatz ist, jeden Tag zwei bis drei Stück Müll aufzuheben und zu entsorgen (Anm. d. Red.: siehe auch die #5minutenkehrwoche). Inzwischen haben wir einen ganz guten Überblick darüber, was uns bei unserem täglichen Einsatz am meisten zwischen die Finger kommt, dennoch ist die Liste wahnsinnig lang. Von daher kann ich euch die Frage schlecht beantworten. Massiv präsent sind auf alle Fälle Zigarettenstummel, die unser Grundwasser stärker verschmutzen, als die meisten wahrscheinlich annehmen. Dieses Kleinvieh macht einen wirklich riesigen Mist, weil es so mühsam ist, ihn zu sammeln.

Ganz schlimm finde ich aber auch die Einweg-Getränkeverpackungen mit Strohhalm und der Sonne auf der Verpackung – ihr wisst schon, was ich meine (Anm. d. Red.: Ja, wir wissen, was du meinst, und wir benennen es: Capri Sonne) – die sind in der Liste der meist gesammelten Gegenstände jede Woche zumindest unter den Top 5. Kippen wird man kaum verbieten können – die Filter könnten allerdings ein ökologisches Facelifting gebrauchen. Ohnehin sind wir kein Freund von Verboten. Es würde ja für den Anfang schon mal reichen, wenn die Konsumenten zum einen begreifen, welchen Schrott sie ihrem Körper zumuten und vielleicht dadurch eines Tages zu Gesünderem greifen. Zum anderen sollen sie aber einfach nichts in der Natur entsorgen. Damit wäre schon mal ein erster, gigantischer Schritt getan.

Zigarettenstummel belasten die Umwelt

Hast du noch eine Nachricht an unsere Leser?

Wenn ich mir hier etwas wünschen darf, dann würde ich euch gerne Mut machen, bewusster zu leben. Das geht beim Einkaufen los. Versucht, Verpackungen zu vermeiden – vieles ist jetzt schon möglich. Macht aktiv mit und sammelt Müll anderer – ganz gleich, in welcher Stadt oder auf welchem Dorf ihr lebt. Haltet eure Umgebung sauber. Und ganz wichtig: Sprecht darüber. Sensibilisiert eure Familien, Freunde, Kollegen für das Thema Umwelt. Wir haben nur diese eine Welt. Und die gilt es, als Schatz zu pflegen. Lest gern mal unsere 5 Tipps für den Umweltschutz im Alltag. Und teilt sie gern, wenn ihr mögt. Herzlichen Dank dafür.

Vielen Dank, Malte, für dein Engagement, deinen Einsatz in den Sozialen Medien und deine Zeit, dich auch noch hiermit zu beschäftigen. “Ihr findet Dreck weg, Koblenz!” auf Facebook, Instagram, Twitter und Pinterest. Schaut doch mal vorbei, wenn ihr aus Koblenz kommt!

Koblenz, Cleanups, Fluss


Thomas Venugopal

Auf Cleanup Network setze ich meine berufliche Erfahrung im Online-Geschäft ehrenamtlich und gemeinnützig ein, um meine Mitmenschen für das Thema Vermüllung zu sensibilisieren und mobilisieren. Der Netzwerkgedanke ist der Kern dieser Plattform. Daher freue ich mich über jede Form der Kontaktaufnahme.

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